Die P2P-Kreditplattform Bondora* aus Estland will ihre neue Europazentrale in Deutschland eröffnen, nachdem Großbritannien seinen Reiz durch das Brexit-Votum als Fintech-Zentrale verloren hat. Ursprünglich wollte Bondora ins Herz der Londoner Fintech-Szene ziehen, blies die Aktion nach dem Brexit allerdings ab. „Es herrscht einfach zu viel Unsicherheit. Großbritannien hat seine Attraktivität als Fintech-Hub verloren“, begründet Pärtel Tomberg, Bondoras CEO und Mitgründer, die Entscheidung. Jetzt stehen Berlin, Frankfurt und München in der engeren Auswahl, während der Hauptsitz allerdings in Tallinn bleiben soll.
Das Unternehmen aus hat bereits 69 Millionen Euro an Krediten finanziert.
Aufgrund des Geschäftsmodells sei ein guter Zugang zum europäischen Markt entscheidend, betont Tomberg. Mit dem Brexit sei nun fraglich, wie lange diese Tür für London noch offen stehe.
Weiterhin war die Politik der Aufsichtsbehörden ausschlaggebend dafür, dass die Entscheidung auf Deutschland fiel. Rein Ojavere, Bondoras CFO, gewann nach informellen Gesprächen mit der Bafin einen guten Eindruck von Deutschland als Fintech-Standort. „Deutschlands Aufseher öffnen sich immer mehr für Innovationen in der Finanzszene, um Fintechs und zukunftsträchtige Startups anzulocken.“