P2P Kredite Jahresrückblick 2010

Nachfolgend die wichtigsten Ereignisse und Nachrichten zum Thema P2P Kredite im Jahresrückblick auf das Jahr 2009:

Auswertung des Status der Auxmoney Kredite nach Schufa-Score

Im Forum wird häufig diskutiert wie aussagekräftig der Schufa-Score ist. Viele Kreditnehmer sagen, sie könnten sich ihren schlechten Score gar nicht erklären. Für die Smava* Kredite ist aber schon lange belegt, dass die Schufa-Score Klassen trennscharf die Ausfallwahrscheinlichkeit prognostizieren. Je schlechter der Schufascore desto wahrscheinlicher ist auch, dass der Smava Kredit nicht zurückgezahlt wird.

Bezüglich Auxmoney* hingegen haben im Forum einige Anleger ihren subjektiven Eindruck geschildert, dass sie viele Ausfälle von Krediten trotz guter Schufa haben.

Zeit daher mal auszuwerten, wie es insgesamt aussieht. Auf Basis der Wiseclerk Daten habe ich dazu die Kredite nach Score Klassen zusammengefasst (Beispiel: die Zeile 700 umfasst Kredite mit Schufa Score 700 bis 799). Berücksichtigt sind dabei nur solche Kredite deren Auktionsende mindestens 6 Monate zurückliegt. Grund hierfür ist, dass die neuen Kredite das Bild verzerren würden.

Zu sehen ist, dass es schon eine Zunahme der Anteile der Kredite in Verzug oder im Inkasso bei schlechterer Schufa gibt. Dennoch gibt es Ausreißer (z.B. ab 700) aber dies mag an der geringen Anzahl der Kredite in dieser Klasse nicht repräsentativ sein.

Zu sehen ist auch, dass der Anteil der Kredite in Verzug, Inkasso oder gerichtlichem Mahnverfahren spätestens für Schufascores unter 400 prohibitiv hoch ist.

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Schätzung Auxmoney Umsatz durch Kredite

Auf Basis der Wiseclerk Daten für Kreditprojekte, die im August 2010 endeten, habe ich eine aktuelle Schätzung der monatlichen Umsätze, die der P2P Kreditmarktplatz Auxmoney erwirtschaftet, erstellt. Zu beachten ist, dass die Anlegergebühren formell von der Creditconnect GmbH erhoben werden, sie flossen aber mit in die Betrachtung ein, da sie aus dem Handelsgeschehen auf der Auxmoney Plattform entstehen.


Erläuterung: Der Anteil der Premium Projekte wurde auf 10% geschätzt. Nicht berücksichtigt sind Erlöse aus Kontoführungsgebühren, Mahngebühren, dem Verkauf der Restkreditversicherungen sowie eventuelle Erlöse aus dem Inkasso, da hierzu keine Zahlen vorliegen. Ebenfalls nicht berücksichtigt, ist, dass Kreditnehmer Zertifikate mehrfach verwenden können.

Deutlich erkennbar ist, dass der Hauptanteil der Umsätze mit den Kreditnehmern und nicht den Anlegern generiert wird.

Gegenüber der letzten Betrachtung der Auxmoney Umsätze (März 2010), sank der Monatsumsatz um rund 14.000 Euro.

AGB-Änderung: Kreditsuchende bei Auxmoney riskieren hohe Gebühren bei Nichthandeln

Gestern hat Auxmoney* eine Änderung seiner AGB zum 01. September 2010 (heute) angekündigt. In den neuen AGB gibt es u.a. folgende Regelungen (Auszug aus §7), die beschreibt unter welchen Umständen sich die Angebotsfrist automatisch kostenpflichtig verlängert:

(4) Verlängerung der Angebotsfrist / Fristverlängerungsentgelt
1. Finden sich bei Ablauf der Angebotsfrist (d.h. am Ende des 14. Kalendertages der Freischaltung eines Kreditprojektes) nicht genügend Angebote von Anlegern, um ein Kreditprojekt vollständig zu finanzieren, verlängert sich die Angebotsfrist
zur Erhöhung der Finanzierungschancen des Kreditprojektes automatisch auf maximal 90 Tage (nachfolgend: „verlängerte Angebotsfrist“).
2. Kreditsuchende haben jedoch jederzeit die Möglichkeit, die Verlängerung der Angebotsfrist unter Einhaltung einer Bearbeitungsfrist unsererseits von 5 Tagen nach Zugang einer entsprechenden Erklärung des Kreditsuchenden zu stoppen und das Kreditprojekt zu löschen. Hierzu müssen sie uns lediglich durch das Anklicken des hierfür auf dem Portal in ihrem persönlichen Nutzerbereich „Mein auxmoney“ unter dem jeweiligen Kreditprojekt vorgehaltenen „Stoppknopfes“ oder in Schriftform und/oder Textform eine Stoppmitteilung übermitteln.
3. Ohne die Übermittlung einer Stoppmitteilung enden Kreditprojekte in dem unter dieser Ziff. (4) Abs. 1 der Nutzungsbedingungen geschilderten Fall der verlängerten Angebotsfrist automatisch 5 Tage, nachdem sich genügend Angebote von Anlegern zur vollständigen Finanzierung eines Kreditprojektes gefunden haben oder, wenn dies nicht der Fall ist, mit Ablauf des 90. Kalendertages nach der Freischaltung des Kreditprojektes.
4. Für jeden Tag, den ein Kreditprojekt über die ursprüngliche Angebotsfrist von 14 Tagen hinaus im Portal freigeschaltet ist (d.h. für die Kalendertage 15 bismaximal 90) fällt neben dem Freischaltungsentgelt zusätzlich das in der Anlage A dieser Nutzungsbedingungen genannte Fristverlängerungsentgelt mit der dort aufgeführten Fälligkeit an.

Ich hab mich ein bisschen schwergetan, bevor ich die Angaben zur Gebührenhöhe für die Fristverlängerung gefunden habe. Sie betragen 1 Euro pro Tag Verlängerung (2 Euro bei „Premium“-Kreditprojekten).

D.h. für einen Kreditsuchenden, dessen Kredit nicht genügend Gebote von Anlegern bekommt, dass er, wenn er nicht handelt (den Stoppknopf nicht drückt und auch keine Stoppmitteilung schickt), zusätzlich zur Freischaltungsgebühr von 9,95 Euro die Fristverlängerung für 76 Tage in Höhe von 76 Euro zahlen muss. Damit entsteht in diesem Beispiel eine hohe Gebühr von 85,95 Euro, ohne dass ein Kredit zustande kam. Nachträgliche Ergänzung: Auxmoney weist darauf hin, dass ein Drücken des Stoppknopfes jeden Tag möglich ist – somit kann der Kreditnehmer jeden Tag handeln (es ist also nicht so, dass die Möglichkeit zum Drücken des Stoppknopfes nur einmalig oder nur zu einem bestimmten Zeitpunkt besteht).

Daher meine Warnung an alle die einen Kredit bei Auxmoney aufnehmen wollen: Sich vorher klarmachen, welche Gebühren wann anfallen und dass es auch Gebühren gibt, die auch dann anfallen, wenn gar kein Kredit zustande kommt. Vorsicht ist aus meiner Sicht vor allem geboten, wenn sich auch nach 10 Tagen abzeichnet, dass der Kredit nicht finanziert werden wird. Dann auf „Augen zu und durch“ zu setzen, in der Hoffnung, dass der Kredit noch finanziert wird, ist teuer.

Zudem stellt sich mir die Frage, warum Auxmoney auf einer Plattform auf der viele Abläufe automatisiert sind, eine „Bearbeitungsfrist“ von 5 Tagen braucht.

Auxmoney erhöht Gebühren für Anleger

Auxmoney* (formal Creditconnect, da diese mit dem Anleger abrechnen) hat heute angekündigt, die Anlegergebühren ab dem 1. September auf 1% der Gebotshöhe (mindestens 1 Euro) der erfolgreichen Gebote zu erhöhen. Bisher berechnet Auxmoney, Anlegern pauschal 1 Euro pro Gebot auf Kredite. Bei Geboten von 50 oder 100 Euro bleibt die Gebühr damit faktisch unverändert, während sie bei höheren Geboten (teilweise deutlich) steigt.

Eine Auswertung der im Juli 2010 erfolgreich abgegeschlossenen Gebote ergibt, dass 61% davon über 50 oder 100 Euro waren, 17% über 150 oder 200 Euro und 22% über 250 Euro oder mehr (davon 59 Gebote von 1000 Euro oder mehr).

Gründe für die Erhöhung wurden nicht genannt.

Auxmoney Autopilot für Anleger

Neu bei Auxmoney* gibt es für Anleger die Möglichkeit eine „Autopilot“ Funktion zu nutzen, die automatisch bietet, wenn Kredite vom Anleger voreingestellte Auswahlkriterien erfüllen. (Bei Smava* heißt das vergleichbare Tool „Gebots-Assistent“).

Die Einstellungsmöglichkeiten des Auxmoney Autopiloten zeigt dieser Screenshot:

Wählbar sind also so ziemlich alle Parameter – sogar einige wie Alter und Berufsgruppe, die derzeit beim manuellen Bieten nicht angezeigt werden.

Anleger müssen bei der Nutzung des Autopiloten folgendes beachten:

1) Der Autopilot bietet nur auf Kredite, die zu mindestens 10% durch manuelle Gebote finanziert wurden
2) Der Autopilot bietet nur auf Kredite, die noch nicht voll finanziert wurden. Der Autopilot unterbietet also nicht!
3) Der Autopilot bietet nur auf Kredite, auf die der Anleger noch nicht manuell geboten haben!

Besonders Punkt 2) ist für das Verständnis wichtig. Der Autopilot bietet direkt mit dem eingestellten Mindestzins. Startet das Kreditgesuch mit einem Zinssatz von z.B. 12% und ist der eingestellte Mindestzins im Autopilot dann bietet dieser direkt 10% – nähert sich also nicht sukzessive durch Nachbieten von oben dieser Schwelle an.

Der Autopilot lässt sich unter „Mein Auxmoney“ im Reiter „Mein Autopilot“ einstellen und aktivieren.

Anders als bei Smava (dort sind mehrere Gebotsassistenten konfiguierbar, die parallel tätig werden können) kann jeder Anleger nur genau einen Autopilot gleichzeitig aktivieren.

Mein Fazit: Für manche Anleger eine nützliche Funktion. Ich werde ihn aber nicht nutzen, da ich glaube, dass bei Auxmoney die Auswahl der Kredite sehr sorgfältig erfolgen muss, um eine gute Rendite zu erzielen. Zumal es bei Auxmoney anders als bei Smava auch nicht dazu kommt, dass Kredite binnen Minuten voll und damit verpasst sind.

Ihre Meinung dazu? Diskutieren Sie im Forum-Thread ‚Erfahrungen und Meinungen zum neuen Anleger Autopilot‚!

Details zur Sicherheitsübereignung eines PKW bei Auxmoney

Wie bereits heute morgen berichtet kann ein Kfz als Kreditsicherheit bei Auxmoney eingesetzt werden. Der Auxmoney* Privatkredit wird dabei ganz oder teilweise durch den geschätzten Wert des PKW besichert. Dazu muss der Kreditnehmer einen Vertrag mit der Creditconnect GmbH über eine Sicherheitsübereignung des PKW abschließen.

Der Kreditnehmer hinterlegt dabei den Kfz-Brief bei Creditconnect, kann aber durch ein vereinbartes Leihverhältnis das Fahrzeug wie bisher weiter benutzen. Verkaufen darf er das Fahrzeug natürlich ohne Einwilligung von Creditconnect nicht.

Bei Zustandekommen des Kredites kommen (nach dem bereits im vorigen Artikel erwähnten Zertifikat) weitere Kosten auf den Kreditnehmer zu. Er zahlt 2 Euro pro Monat Aufwendungsersatz an Creditconnect.

Kommt der Kreditnehmer mit der Zahlung der Kreditraten in Verzug so ist Creditconnect – nach vorheriger Ankündigung – berechtigt das Fahrzeug zu verwerten, d.h. zu verkaufen.

Siehe dazu auch den Thread ‚Kfz-Besicherung‘ im Forum.