Sofern Sie nicht gerade neu auf das Thema P2P Kredite gestossen sind, dann haben Sie die Liste der Vorteile, die P2P Kreditmarktplätze gegenüber traditionellen Banken haben, sicher schon mal gelesen: sie brauchen keine Filialen, sie müssen keine gewachsene, teils veraltete und teuere (Software-)Infrastruktur unterhalten, sie brauchen viel weniger Personal, die Prozesse sind schneller, und und und …
Aber, lassen sich diese Vorteile auch quantitativ ausdrücken?
Für den amerikanischen P2P Kreditmarktplatz Lending Club hat deren CEO Renauld Laplance dies auf der Lendit 2013 Konferenz getan. Er zeigte Ergebnisse einer Studie in der McKinsey die Kostenvorteile von Lending Club im Vergleich zur Kreditabwicklung durch eine typische Bank für das Jahr 2015 berechnet hat. Warum 2015? Nun weil es ein bestimmtes Volumen braucht, damit die Vorteile zum Tragen kommen und Lending Club wird bis dahin noch weiter gewachsen sein.
Das Ergebnis ist auf diesem Chart zusammengefasst:
(Quelle: Lending Club /Lendit 2013; für größere Abbildung klicken)
Das Chart zeigt einen Kostenvorteil von Lending Club von über 400 Basispunkten im Vergleich zur Bank. Das ist sehr viel. Erwartungsgemäß hat Lending Club die größten Kostenvorteil durch den Verzicht auf Filialen, in der Kreditvergabe und im Inkasso. Allerdings wird Lending Club für Marketing höhere Kosten als die Bank haben.
Ich glaube, dass das Chart sehr gut die Situation in den USA und weiteren Märkten wiedergibt. Auf Deutschland sind die Zahlen – zumindest in der Größenordnung des Vorteils – eher nicht direkt übertragbar.
Banken werden P2P Kreditplattformen nutzen
Laplanche prognostiziert, dass mehr und mehr Banken P2P Kreditmarktplätze für ihre eigenen Zwecke nutzen werden. Auf der Konferenz hatte Laplanche bereits die ersten Kooperationen mt Banken bekanntgegeben und er erwartet das weitere geschlossen werden.