Mintos Smart Cash – Zwischen zwei Invests kurz Geld parken

Seit heute gibt es bei Mintos* das neue Produkt Mintos Smart Cash. Dieses ermöglicht unkompliziertes Ein- und Auszahlen in einen zugrunde liegenden Geldmarktfonds. Dabei verwendet Mintos den BlackRock Institutional Cash Series Euro Liquidity Fund Premier Fonds (IE000GWTNRJ7), der normalerweise an institutionelle Anleger vertrieben wird.

Dieser hat als Benchmark die Euro Short Term Rate (€STR). Beim derzeitigen EZB Zinsniveau ergibt dies eine Verzinsung von ungefähr 3,7% pro Jahr. Davon ab geht der TER von 0,19% pro Jahr den Mintos berechnet. Ergibt als eine erzielbare Rendite von ungefähr 3,5% pro Jahr.

Anders als Tages- oder Festgeld ist diese Anlage nicht durch die Einlagensicherung abgesichert.
Für das Ein- und Auszahlen nimmt Mintos keine Gebühr. Es ist also theoretisch möglich heute einzuzahlen und morgen wieder auszuzahlen und für einen Tag die Wertdifferenz zu kassieren.

mintos smart cash anlage
Mit einem Klick habe ich 732 Euro meines ungenutzten Guthabens verzinst bei Mintos Smart Cash angelegt

Aus regulatorischen Gründen wird Mintos Smart Cash nicht in allen Ländern angeboten, in denen Mintos aktiv ist. Deutschland, Österreich und die Schweiz sind aber dabei.

Meine Einschätzung – für wen ist Mintos Smart Cash interessant?

Ich sehe hauptsächlich 2 Anwendungsfälle:

  • Mintos Anleger, die Geldrückflüsse aus anderen Mintos Produkten (z.B. Krediten haben), derzeit aber mit der Wiederanlage warten wollen (z.B. dass die Zinsen bei den neuen Krediten wieder steigen) und so den Betrag verzinst zwischenparken
  • Mintos Anleger, die kein eigenes Broker-Konto besitzen und kleine Beträge einige Wochen oder Monate in einem Geldmarktfonds anlegen wollen

Wenig Sinn macht es aus meiner Sicht:

  • für Anleger, die kein Mintos Konto haben. Nur für diesen Zweck eines zu öffnen lohnt sich nicht
  • für Anleger, die Geld kurzfristig parken wollen, und die ein sehr gut verzinstes Tagesgeldkonto haben
  • für Anleger, die gezielt in einen Geldmarktfonds investieren möchten und schon ein Broker Konto haben. Hier bieten sich die ebenfalls auf dem €STR basierenden Xtrackers EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1D (LU0335044896) oder der Amundi Lyxor Smart Over­night Return Ucits ETF D EUR (LU2082999306) an. Diese lassen vergleichbare Verzinsungen bei sogar geringerer Kostenquote (TER 0,1% bzw. 0,05%) erwarten. Dazu gibt es auch diesen guten Artikel der Stiftung Warentest.

Aktuell gibt es übrigens bei Mintos* bis zu 200 Euro Neukundenbonus bei Anmeldung und Invest über diesen Mintos* Link. Gilt für Anmeldung und Invest bis 15. Juli. Die Bonus höhe ist abhängig von der Höhe des Invests (Details und Bedingungen auf dieser Mintos* Seite). Achtung: Invest in Mintos Smart Cash zählt nicht für die Investsumme in dieser Aktion.

Passive Immobilieninvestitionen bei Mintos – Lohnt sich das neue Produkt? Erster Eindruck und Vergleich

„Verdienen Sie Mieteinnahmen ab einer Investition von 50 EUR“. So wirbt Mintos* seit heute für ein neues Angebot, dass sie als passive Immobilieninvestitionen bezeichnen. Tatsächlich investieren Anleger in Immobilienwertpapiere, dies sind verzinsliche Schuldverschreibungen, die durch eine zugrundeliegende Anleihe besichert sind. Der Kauf von Immobilienwertpapieren berechtigt den Anleger zum Erhalt von Zinszahlungen für die Immobilienwertpapiere, wenn Nettozahlungen auf die zugrundeliegenden Anleihen geleistet werden, und von Rückzahlungen, wenn die zugrundeliegenden Immobilien verkauft werden.

Also zusammengefasst: Wenn alles nach Plan läuft gibt es eine monatliche Zinsszahlung, die aus der Miete gespeist wird und am Ende eine Vergütung für die Wertsteigerung, die zwar prognostiziert ist, aber nicht garantiert ist.

Die zugrundliegenden Immobilien stehen in Österreich und stammen aus dem Portfolio von Bambus.io, das diese im Rahmen eines Teilkaufs erworben hat. Die älteren Eigentümer wohnen also noch in Ihren Häusern und zahlen nun für den verkauften Anteil Miete.

Mintos Immobilie
Abbildung: Das erste Immobilienangebot im neuen Mintos Produkt als Beispiel (klicken für größere Ansicht)

Vorteile für den Anleger:

  • gute Diversifizierungsmöglichkeit
  • es handelt sich um vermietete Wohnimmobilien (und nicht wie bei machen anderen Angeboten um Projekte von Immobilienentwicklern oder Gewerbeimmobilien)
  • Invest schon ab 50 Euro
  • reguliertes Angebot

Nachteile für den Anleger:

  • sehr lange Laufzeit (im Beispiel 20 Jahre)
  • ziemlich illiquide (zwar ist ein Verkauf über den Zweitmarkt möglich, aber es ist fraglich, ob Nachfrage bestehen wird)
  • keine Informationen wie die Wertermittlung erfolgte und wie die Wertsteigerung prognostiziert wurde

Die Immobilie aus dem ersten Angebot wurde mit 317.500 Euro bewertet. Nähere Angaben dazu gibt es bei Mintos nicht. Kurze Recherchen (z.B. hier) ergeben dass der Wertansatz von 2.500 Euro/m² nicht überteuert ist. Laut Bambus FAQ wird für den von Bambus vorgenommenen Teilkauf der Verkehrswert durch einen unabhängigen Gutachter ermittelt. Es ist anzunehmen dass der so ermittelte Verkehrswert dem bei Mintos angegebenen Immobilienwert entspricht.

Leider gibt es keine näheren Angaben wie die Wertsteigerung prognostiziert wurde. Laut Prospekt hat Bambus das seit 2022 tätig ist noch keine Immobilien verkauft. Erfahrungswerte gibt es also noch nicht.

Lohnt es sich? Mein erster Eindruck

Für die sehr lange Anlagezeit ist der gebotene Zinssatz für mein Empfinden zu gering. Ob die Wertsteigerung realistisch prognostiziert wurde ist für mich schwer einzuschätzen. Immerhin könnte sie vermutlich ausreichen um die Inflation abzudecken.

Der Vergleich mit anderen Anlagen

Bleibt die Frage, warum Anleger das Mintos* Angebot statt alternativer Angebote nehmen sollten? Ich habe in den letzten Wochen begonnen ein Portfolio bei Inrento* aufzubauen. Die dortigen Immobilienkredite bieten mit 8-9% p.a einen deutlich höheren Zinssatz, Zinszahlungen sind ebenfalls monatlich und es gibt ebenfalls eine Zahlung für Wertsteigerung (1,5% p.a.). Vorteil sind die deutlich kürzeren Laufzeiten von 1 bis 3 Jahren.

Und auch Estateguru* bietet mit 9-11% deutlich mehr Zinsen. Zudem gibt es bei größeren Anlagebeträgen noch einen Bonus von bis zu 2% on top. Die Laufzeiten sind mit oft 12 bis 18 Monaten auch kürzer. Selbst unter Hinzurechnung der üblichen Überziehungen von rund einem Jahr ist der Anleger viel liquider als bei dem Mintos Produkt.

Bleiben noch börsengehandelte REITs als Alternative. Diese sind viel liquider und ermöglichen eine breite Diversifikation.

Im Mintos Forum tauschen viele Anleger erste Eindrücke und Fragen aus. Dort werde ich auch über weitere Erfahrungen berichten. Ich werde in mindestens einen 50 Euro Anteil einer Anleihe investieren, schon um zu verfolgen wie sich das entwickelt.

 

Werden wir bald ETFs bei Mintos kaufen?

Einzelne werden sich dunkel erinnern. Da war doch was. Richtig ETFs und Karten hatte Mintos* ja schon mal in der Planung und grob angekündigt. Aber jetzt ist es bald soweit. Also mit den ETFs, denn die Karten kommen nicht (zu wenig Marge dort).

Ich habe mit Elmars Ciganovics und mit Martins Sulte in Riga über die Pläne von Mintos gesprochen. Mintos* will noch in diesem Jahr die Produktpalette verbreitern und zwei weitere Anlageklassen seinen Anlegern anbieten nämlich ETFs und Anleihen. Mit der Lizenz nach MiFID II Regulierung erfüllt Mintos jetzt die Voraussetzungen um diese Anlageklassen zu vermitteln. Richtige viele Details gab es noch nicht, aber was ich verstanden habe, ist dass

  • zunächst ein eher kleines Spektrum an ETFs angeboten wird (zunächst eine Fondsgesellschaft)
  • Mintos keine Gebühren vom Anleger nimmt
  • die ETFs nicht über eine Börse sondern über eine Partner-Bank gekauft werden

Längerfristig denkt Mintos noch über weitere Anlageklassen in Ergänzung zu Krediten, ETFs und Anleihen nach.

Stellt sich mir die Frage: wer braucht das, also wer ist die Zielgruppe? Es gibt schließlich etablierte low cost broker. Und da mir keine schlüssige Antwort einfallen wollte, habe ich einfach Martins gefragt.

Aus Sicht von Mintos sind die Zielgruppe Anleger die bisher noch nicht in ETFs und/oder Anleihen investiert sind. Denen bietet Mintos* dann die Möglichkeit alle ihre Anlagen an einer Stelle zu verwalten. Also sprich: Mintos* baut darauf, dass unter seinen rund 500.000 Anlegern viele sind, die ein Angebot von Mintos nutzen würden um erstmals in ETFs oder Anleihen zu nutzen.
Es gäbe aber auch generell noch großes Potential. Während z.B. über 60% der amerikanischen Haushalte direkt oder indirekt am Aktienmarkt investiert seien, sei dieser Anteil in Europa nur gut bei 30%.

Zudem wird das Passporting der Lizenz Mintos in die Lage versetzen erstmals in weiteren Ländern auch sehr aktiv zu werben um neue Anleger zu gewinnen.

Ich bin weiterhin etwas skeptisch ob deutsche Anleger wirklich ihre ETFs bei Mintos kaufen werden, statt einen der vielen Low cost broker zu nutzen. Vielleicht liegen die Chancen eher in kleineren Märkten, wo sich noch nicht so ein breites Angebotsspektrum etabliert hat. Es wird sicher eine spannende Diskussion im Forum zu den Mintos ETF auch wenn es noch ein paar Monate dauert bis zu den ersten Erfahrungen.

mintos volumen
Mintos präsentiert sich stolz in der Rolle des Marktführers, verweist aber darauf, dass dieses Volumen winzig ist, wenn es in Relation zum Volumen gesetzt wird, das von Brokern wie z.B. TradeRepublic verwaltet wird.

Quellensteuer für P2P Anleger sinkt Mitte des Monats von 20% auf 5%

Durch ein neues Gesetz sinkt in Lettland die Quellensteuer die lettische P2P Plattformen von Anlegern aus der EU und der EEA (also auch aus Deutschland) einbehalten müssen von 20% auf 5%.

Die Quellensteuer, die u.a. Mintos* seit der neuen Regulierung einbehalten musste war sehr unbeliebt bei deutschen P2P Kredite Anlegern. Sie konnte zwar durch vorlegen einer Steueransässigkeitsbescheinigung von 20% auf 10% gesenkt werden, aber dazu musste jährlich eine solche vom Finanzamt angefordert werden. Dieser ganze Papierkram entfällt ab dem 14.11.22 für das Invest in Mintos Schuldverschreibungen. Laut Mintos ist nur eine einmalige Auswahl des Landes, in dem der Anleger steueransässig ist, erforderlich und braucht nicht mehr jährlich wiederholt werden. Die neue Quellensteuer beträgt 5% und ist damit in D voll anrechenbar.

Auch wenn die Neuigkeit von Mintos angekündigt wurde betrifft das neue Gesetz natürlich alle lettischen Plattformen also z.B. auch Twino* oder Viainvest*.

Damit hat eine zweijährige Lobbyarbeit der lettischen Plattformen Früchte getragen und zu einer Vereinfachung für die Anleger beigetragen.

Mintos Schuldverschreibungen sind live – ein erster Blick auf das neue Angebot

Wie angekündigt hat Mintos* heute das neue Produkt Schuldverschreibungen gelauncht und die ersten Schuldverschreibungen sind jetzt live. Ich werde in diesem Artikel nicht auf die Hintergründe eingehen warum Mintos von „Ansprüchen“ auf „Schuldverschreibungen“ umstellt (ganz kurz es hängt mit der Regulierung zusammen, die Details füllen inzwischen 13 Seiten Diskussion im Forum).

Auf dem Primärmarkt können Anleger die neuen Schuldverschreibungen sehen und auswählen durch einen Klick links oben auf Schuldverschreibungen

mintos schuldverschreibungen primärmarkt
Screenshot 25.05.2022; draufklicken für größere Ansicht

Aktuell sind Schuldverschreibungen der Kreditunternehmen Eleving Group, CashCredit and Sun Finance gelistet. Sukzessive werden weitere dazu kommen, sobald sie die erforderlichen Wertpapierprospekte veröffentlicht haben. Mit einem Klick auf die ISIN sieht man die Details zum betreffenden Schuldverschreibungspaket. Die meisten Parameter spiegeln die Angaben bei den bisherigen Krediten, es gibt aber auch neue Parameter wie z.B. Tilgungsfaktor.

mintos schuldverschreibungspaket
Screenshot 25.05.2022; für größere Ansicht draufklicken

Was ist jetzt zu tun?

Wer in die Notes investieren will, sollte wissen dass Mintos 20% Quellensteuer einbehalten muss. Diesen Satz können deutsche Anleger auf 10% senken, wenn sie die folgenden Schritte durchführen:

  1. Formular Ansässigkeitsbescheinigung herunterladen, ausfüllen und an das Finanzamt schicken
  2. Die vom Finanzamt bestätigte Ansässigkeitsbescheinigung bei Mintos hochladen
  3. Sobald Mintos die hochgeladene Bescheinigung verarbeitet und akzeptiert hat gilt der reduzierte Quellensteuersatz (aber nicht rückwirkend!)

Es gibt seitens der Anleger sehr viel Informationsbedarf, dem Mintos mit einer veröffentlichten Q&A Liste begegnet.

Dennoch scheint Mintos nicht alle Anleger von dem neuen Produkt überzeugen zu können. In einer aktuellen Umfrage im Forum sagen 55% der Teilnehmer, dass sie in Reaktion auf die Umstellung auf die Notes (Schuldverschreibungen) ihr Investment bei Mintos ab Juli komplett einstellen werden. Weitere 24% sind sich noch nicht sicher wie sie verfahren wollen.

Ähnliche Stimmen gibt es auch aus der Anlegerschaft in anderen Ländern. Sollten diesen Worten auch Taten folgen könnte dies zu einer erheblichen Reduzierung der finanzierten Volumen auf Mintos in den nächsten Monaten führen.

Vermutlich profitieren dann andere P2P Marktplätze, die Kredite derselben Kreditunternehmen listen, von einem Zustrom von Anlegern wie z.B.

  • Lendermarket* (Creditstar Kredite bis 16% Zinsen, 1% Cashback bei Anmeldung über diesen Link)
  • Esketit* (Creamfinance Kredite bis 14% Zinsen)
  • Moncera* (Placet Group Kredite bis 10% Zinsen)
  • Afranga* (Stik Credit Kredite bis 14% Zinsen)
  • Bondster*

Zudem wird es spannend, wie sich die Marktlage auf dem Mintos Zweitmarkt bis zu 30. Juni entwicklet. Nur noch bis zu diesem Datum sind die bisherigen Kredite dort handelbar. Wer einen Anspruch nicht vorher noch verkauft muss ihn dann bis zur älligkeit halten. Bei langlaufenden Krediten können das viele Jahr sein. Wollen also Anleger einen harten Schnitt und ihr Mintos Portfolio komplett auflösen müssten sie bald handeln. Möglicherweise wird dies zu einem Überangebot auf dem Zweitmarkt und Preisdruck führen => steigende Abschläge => steigende Verfallsrendite für Käufer. Es könnte also spannend werden.

 

 

Aus 4900 Euro in 30 Tagen 5300 Euro gemacht auf Mintos

Im 2. Halbjahr 2019 hatte ich mein Invest bei Mintos aufgelöst. Das Zinsniveau war mir zu niedrig für das eingegangene Risiko. Zuvor hatte ich seit Anfang 2015 fünf Jahre lang sehr profitabel dort angelegt. Auch nach der Auflösung hatte ich meinen Mintos Account weiter, der Kontostand war halt nur bei Null.

Mitte März kam dann die Nachricht, dass das Mintos Kreditunternehmen Planet42 ein Cashback von 10% auf alle Invests anbietet. Für mich der Anlass wieder einzusteigen. Ich hab 4900 Euro eingezahlt und diese komplett in Planet42 Kredite investiert. Ja ich weiß: Klumpenrisiko, weil keine Diversifizierung. Aber ich hatte auch nie vor diese Kredite langfristig zu halten.

So bin ich vorgegangen:

Ich habe am 22.03. die 4900 Euro in Planet42 Kredite mit einer Laufzeit von 30+ Monaten und 14,5% Zinsen investiert. Ich habe mich also bewusst gegen die 15%+ Kredite entscheiden da diese viel längere Laufzeiten hatten (ca. 50+ Monate). Mein Grund war, dass ich davon ausging, dass die kürzeren schneller wieder auf dem Zweitmarkt veräußerbar waren.

Die gekauften Kredite habe ich dann mit 1,1-2,1% Abschlag auf den Zweitmarkt gestellt. Da die Verkaufsgebühr bei Mintos 0,85% beträgt, erwirtschaftete ich also bei 2,1% Abschlag rund 7% Gewinn (10% Cashback – 2,1% Abschlag- 0,85% Verkaufsgebühr). Solange die Planet42 Aktion noch lief ist natürlich wenig verkauft worden, da es zum einen andere Verkäufer mit höheren Abschlägen gab, aber auch der Cashback auf dem Primärmarkt für Anleger attraktiver war. Aber kleiner Beträge (so 10-20 Euro Tag) verkauften sich erstaunlicherweise. Diese habe ich zum einen direkt wieder in Planet42 Kredite gesteckt, zum anderen in Creditstar Kredite. Sowohl finnische mit 14% und gut 6 Monaten Laufzeit als auch estnische mit 15% und 30+ Monaten Laufzeit. Auf erstere gab es 1% Cashback auf letztere 2% Cashback zu der Zeit.

Nach Ende der Planet42 Cashback Aktion am 27.0.3 verkauften sich die angebotenen Planet42 Kredite auf dem Zweitmarkt wie erwartet besser. Die Rückflüsse hab ich dann sowohl in die oben genannten Creditstar Kredite als auch als deren Aktion vorbei war, in lettische DelfinGroup Kredite mit 12,5% (kleiner 8 Monate Laufzeit) und Mogo (Eleving Group) Kredite im Balkan mit 15% (kleiner 12 Monate Laufzeit) investiert. Alles per Autoinvest („eigene automatisierte Strategie) also kein Zeitaufwand. Einmal hab ich zufällig auf dem Zeitmarkt einige Restkredite mit 20+% Verfallrendite gesehen, die hab ich manuell gekauft.

Am 13.04. hat Planet42 überraschenderweise eine erneute Cashback Aktion auf dem Zweitmarkt gestartet. In Reaktion darauf hab ich die Abschläge meiner zum Verkauf angebotenen Kredite auf 3,7-4,4% hochgesetzt, damit sie weiter Absatz fanden.

mintos kredit verteilungNach nun 30 Tagen ist mein Kontostand auf 5.314,95 Euro gewachsen. Dazu zählen müsste ich eigentlich noch rund 60 Euro aufgelaufene aber noch nicht ausgeschüttete Zinsen, da die meisten der Kredite noch nicht den monatlichen Zahlungstermin erreicht haben. Das initial erwähnte Klumpenrisiko habe ich auch schon stark reduziert, da bereits die Hälfte der Planet42 Kredite wieder verkauft sind und das Geld auf andere Kreditunternehmen verteilt ist. Ich rechne damit, dass in weiteren 30 Tagen der Rest meiner Planet42 Kredite verkauft ist.

Wegen der laufenden Anpassung an die neue Regulierung nimmt Mintos derzeit keine neuen Anleger auf. Aber einige, der dort vertretenen Kreditunternehmen haben ihre eigenen P2P Plattformen, die ein vergleichbares Kreditangebot bieten:

  • Lendermarket* (Creditstar Kredite bis 16% Zinsen, 1% Cashback bei Anmeldung über diesen Link)
  • Esketit* (Creamfinance Kredite bis 14% Zinsen)
  • Moncera* (Placet Group Kredite bis 9% Zinsen)
  • Afranga* (Stik Credit Kredite bis 14% Zinsen)

Mintos kündigt Crowdinvesting Pitch auf Crowdcube an

Mintos* hat soeben angekündigt, dass sie einen Crowdinvesting (equity crowdfunding) Pitch auf der britischen Plattform Crowdcube starten werden.  Anleger werden in Anteile am Unternehmen Mintos investieren können. Details zur Bewertung und zur Kapitalsumme, die Mintos auf diesem Weg aufnehmen will wurden noch nicht mitgeteilt. Der Pitch soll Ende November live gehen, Interessenten können sich derzeit vorregistrieren, um dann benachrichtigt zu werden. Investieren können volljährige Anleger u.a. aus der EU. Als Minimum-Investment nennt Mintos einen Betrag von 10 Euro.

Zu den Gründen für die Kapitalrunde werden Beschleunigung des Wachstums und Entwicklung neuer Produkte genannt. Das Crowdinvestment soll Teil einer größeren Kapitalrunde sein.

Mintos hat für Mittwoch, 12 Uhr eine Frage und Antwort Session mit dem CEO Martins Sulte angekündigt.

Die weitere Entwicklung und Meinungen von Anlegern finden sich in dieser Diskussion zum Mintos Crowdinvestment Pitch.

Crowdcube ist eine der beiden führenden Crowdinvestment Plattformen in Großbritannien und plant mit dem Konkurrenten Seedrs* zu fusionieren.

 

Mintos Risk Score – alter Wein in neuen Schläuchen?

Mintos* hat gerade angekündigt in der zweiten Oktoberhälfte den Mintos Risk Score einzuführen. Der Mintos Risk Score wird das System der Mintos Ratings ablösen und soll laut der Mintos Ankündigung die Transparenz und die Bewertungsfähigkeit für die Investoren verbessen.

mintos risk score stufen

Der neue Mintos Risk scoe hat 10 numerische Stufen (plus ‚SW‘ für ausgefallene Anbahner). In der Anzahl der Abstufungen unterscheidet sich dr Mintos Risk Score somit kaum von den Mintos Ratings, da die Buchstaben ja noch die ‚+‘ und ‚-‚ Stufen hatten.

mintos risk score teilbewertungen

Neu sind die 4 Teilbewertungen des Mintos Risk Scores, diese sind:

  • Leistung des Kreditportfolios
  • Effiziens des Kreditdienstleisters
  • Rückkaufstärke
  • Kooperationsstruktur (den engl. Begriff ‚corporate structure‚ hätte Mintos m.E. besser mit Unternehmensstruktur übersetzen sollen, das hätte es besser getroffen)

Wie bei den bisherigen Mintos Ratings werden mit den Mintos Risk Scores die einzelnen Krediunternehmen (bisher auch Darlehensanbahner oder loan originator genannt) bewertet.

Was bringt der neue Mintos Risk Score den Anlegern praktisch?

Neu ist die Granularität der Teilbewertungen. Es wird sich zeigen, ob Anleger daraus wirklich Vorteile für ihre Entscheidungen ziehen können. Ich werde im Forum mal Umfragen starten, wie Anleger diese für ihre Mintos Strategien nutzen. Ansonsten ist das numerische Rating statt den Buchstaben im wesentlichen einfach eine andere Form der Darstellung. Eventuell wollte Mintos sich hier von den Buchstabenratings am Kapitalmarkt differenzieren. Sie schreiben ja auch das der Mintos Risk Score nicht mit z.B. den Fitch Ratings verglichen werden solte.

Letztendlich läuft es darauf hinaus, inwiefern Anleger darauf vertrauen, dass Mintos mit dem Risk Score die Ausfallrisiken trennscharf bewretet. Bisher haben viele Anleger eher auf Drittratings (insb. ExploreP2P) gesetzt, statt sich auf die Mintos Ratings zu verlassen.

Natürlich gewinnen Plattformen i.d.R. über die Zeit Erfahrung schon allein weil sie mehr Daten und vor allem Ausfalldaten haben. Das sollte sich in allmählich besser (trennschärfer) werdenden Ratings wiederspiegeln.

Die Schwierigkeit ein einheitliches Rating für die Mintos Plattform gut zu machen, liegt m.E. darin, dass es sich eben nicht um eine homogone Kreditstruktur (wie auf anderen Plattformen) handelt, sondern um sehr unterschiedliche Kredittypen (Verbraucher-, Firmen-, Immobilienkredite), die weltweit von 60 sehr unterschiedlichen Kreditunternehmen vergeben werden. Es erfolgt als nicht ein Rating über Mio. Einzelkredite, sondern es werden gut 60 Kreditunternehmen geratet. 60 mag nach einer großen Zahl klingen, als Basis für ein Rating ist es aber aus mener Sicht eine sehr kleine Zahl.

Wie gut der neue Mintos Risk Score tatsächlich ist, wird erst in einigen Jahren in der Rückschau objektiv beurteilt werden können.