Auxmoney Autopilot für Anleger

Neu bei Auxmoney* gibt es für Anleger die Möglichkeit eine „Autopilot“ Funktion zu nutzen, die automatisch bietet, wenn Kredite vom Anleger voreingestellte Auswahlkriterien erfüllen. (Bei Smava* heißt das vergleichbare Tool „Gebots-Assistent“).

Die Einstellungsmöglichkeiten des Auxmoney Autopiloten zeigt dieser Screenshot:

Wählbar sind also so ziemlich alle Parameter – sogar einige wie Alter und Berufsgruppe, die derzeit beim manuellen Bieten nicht angezeigt werden.

Anleger müssen bei der Nutzung des Autopiloten folgendes beachten:

1) Der Autopilot bietet nur auf Kredite, die zu mindestens 10% durch manuelle Gebote finanziert wurden
2) Der Autopilot bietet nur auf Kredite, die noch nicht voll finanziert wurden. Der Autopilot unterbietet also nicht!
3) Der Autopilot bietet nur auf Kredite, auf die der Anleger noch nicht manuell geboten haben!

Besonders Punkt 2) ist für das Verständnis wichtig. Der Autopilot bietet direkt mit dem eingestellten Mindestzins. Startet das Kreditgesuch mit einem Zinssatz von z.B. 12% und ist der eingestellte Mindestzins im Autopilot dann bietet dieser direkt 10% – nähert sich also nicht sukzessive durch Nachbieten von oben dieser Schwelle an.

Der Autopilot lässt sich unter „Mein Auxmoney“ im Reiter „Mein Autopilot“ einstellen und aktivieren.

Anders als bei Smava (dort sind mehrere Gebotsassistenten konfiguierbar, die parallel tätig werden können) kann jeder Anleger nur genau einen Autopilot gleichzeitig aktivieren.

Mein Fazit: Für manche Anleger eine nützliche Funktion. Ich werde ihn aber nicht nutzen, da ich glaube, dass bei Auxmoney die Auswahl der Kredite sehr sorgfältig erfolgen muss, um eine gute Rendite zu erzielen. Zumal es bei Auxmoney anders als bei Smava auch nicht dazu kommt, dass Kredite binnen Minuten voll und damit verpasst sind.

Ihre Meinung dazu? Diskutieren Sie im Forum-Thread ‚Erfahrungen und Meinungen zum neuen Anleger Autopilot‚!

Annuitätendarlehen – Begriff

Auf nahezu allen Plattformen werden P2P Kredite als Annuitätendarlehen vergeben. So auch bei Smava*.

Bei einem Annuitätendarlehen erfolgt die Rückzahlung in Raten mit konstanter Höhe. Die konstante Rate hat dabei einen sich veränderten Zins- und Tilgungsanteil. Da mit jeder Rate ein Teil der Restschuld getilgt wird, wird der zu zahlende Zinsanteil von Rate zu Rate kleiner. Eine detailliertere Definition mit den zugehörigen mathematischen Formeln findet sich bei Wikipedia. Am meisten verbreitet sind Annuitätendarlehen bei der Immobilienfinanzierung.

Für die Kreditnehmer erleichtert ein Annuitätenkredit die Planbarkeit. Über eine feste Laufzeit (bei Smava 3 Jahre) wird jeden Monat eine Zahlung in selber Höhe fällig.
Für einige Anleger ist diese Form des Kredites gewöhnungsbedürftig, erschwert sie doch die Berechnung der jährlichen Verzinsung. Insbesondere ist zu beachten, dass jeden Monat bereits ein Teil des investierten Betrages zurückgezahlt wird und für eine Wiederanlage zur Verfügung steht.

Als (potentieller) Kreditnehmer kann man sich bei Smava* die monatlichen Raten ganz leicht berechnen lassen. Einfach „Geld leihen“ klicken, Betrag und Nominalzins eingeben und schon wird die Monatsrate in Euro angezeigt.
Als Anleger sieht man unter „mein Smava“, „Meine Geldanlagen“ die Tilgungspläne der laufenden Kredite.

Übrigens gibt es auch in Excel Funktionen, zur Unterstützung der Annuitätenrechnung. Die Funktion RMZ() ermöglicht beispielsweise die leichte Berechnung der Rate bei gegebenen Parametern:

RMZ(10%/12; 36; 10000; 0) liefert -322,67 also für einen Kredit über 10000 Euro bei 36 Perioden, 10% Zins und 12 Perioden pro Jahr sowie einer Restschuld von 0 am Ende der Laufzeit eine monatlich zu zahlende Rate von 322,67 Euro.

Mit der Funktion KAPZ() lassen sich in Excel die Tilgungsanteile der einzelnen Monatsraten berechnen. So liefert in obigem Beispiel KAPZ(10%/12; 8; 36; 10000; 0) den Wert -253,65. Von der 8. Monatsrate über 322,67 Euro entfallen also 253,65 Euro auf die Tilgung und 69,02 (322,67-253,65) Euro auf die Zinsen.

Noch Fragen? Nutzen Sie das P2P Kredite Forum.

MyC4 – Wenn der Biet-Roboter Kredite nach Afrika gewährt

Und er sagte seinem elektronischem Assistenten: Nimm das Geld auf meinem Konto und vergib es in 10 Euro Paketen als Kredite an passende Kreditnehmer in Afrika.

Klingt wie aus einem SF-Roman, oder? Zwar dramatisch überspitzt formuliert, aber seit gestern gibt es bei MyC4 die Automatic Bidding Funktion, die genau das ermöglicht. Der Anleger gibt Kriterien wie z.B. Zinssatz, Gebotshöhe etc. vor und der Biet-Assistent bietet auf alle passenden Kreditprojekte. Ein Nutzer hier aus dem Forum hat es bereits ausprobiert.
Bei Prosper.com gibt es diese automatischen Gebote schon länger, dort heissen sie Standing Orders und es sind deutlich mehr Auswahlkriterien möglich.

Außerdem neu bei MyC4 ist die Möglichkeit Geld via Paypal dorthin zu transferieren. Mads Kjaer, CEO von MyC4, äußerte sich dahingehend, dass er das Auto Bidding auch als notwendiges Instrument für Wohlfahrtsorganisationen sieht, wenn diese Großbeträge ohne großen adminstrativen Aufwand auf Kredite an Kleinunternehmer in Afrika verteilen wollen.

Smava KDF Indikator neu

Smava* hat heute als zusätzliche Information zu den Kreditprojekten den „KDF-Indikator“ eingeführt. KDF steht dabei für Kapitaldienstfähigkeit. Der neue KDF-Indikator wird auf der Smava-Website so erläutert:

Die Kapitaldienstfähigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Kreditnehmers, eine Kreditrate aus seinem Nettoeinkommen heraus (nicht aus seinem Vermögen) bezahlen zu können. Die Berechnung basiert auf einer sogenannten Haushaltsrechnung, bei der die monatlichen Ausgaben von den monatlichen Einkünften des Kreditnehmers abgezogen werden. Nach Abzug aller Ausgaben verbleibt ein Teil des Nettoeinkommens zur freien Verwendung.

Der KDF-Indikator zeigt in Stufen, zu welchem Prozentsatz dieses frei verfügbare Nettoeinkommen zur Rückzahlung von Kredit- oder Leasingraten (ohne Baufinanzierung) in Anspruch genommen wird. Die Rate für das betreffende Kreditprojekt ist dabei bereits eingerechnet.

Die Stufen sind:

KDF-Indikator 1:  0 bis 20%
KDF-Indikator 2:  20 bis 40%
KDF-Indikator 3:  40 bis 60%
KDF-Indikator 4:  60 bis 80%
KDF-Indikator 5:  80 bis 100%

Mehrere aktuelle Kreditprojekte haben einen KDF-Indikator der Stufe 4. Auch wenn ich keine Vergleichszahlen aus der Branche kenne, finde ich das bedenklich. Diese Kreditnehmer geben über 60% ihres frei verfügbaren Nettoeinkommens für Kredit- und Leasingraten aus. Und das ist ohne Kredite zur Baufinanzierung (Hypothekenkredite, Bauspardarlehen, etc.). D.h. die Kreditnehmer haben nur 20-40% ihres frei verfügbaren Nettoeinkommens als Sicherheitspolster zur Verfügung, falls etwas Unvorhergesehenes eintritt.
Etwas schwammig ist die Formulierung, der bereits abgezogenen „monatlichen Ausgaben“. Ich nehme an, dass diese alle gängigen Kosten für den Lebensunterhalt wie Nahrung, Wohnung, Transport, Versicherungen, etc. umfasst.

Vielen Dank an Smava* für diesen zusätzlichen Indikator. Es wird interessant sein zu verfolgen, ob dieser später mit Kreditausfallraten in irgendeiner Weise korreliert.

Weiterverkauf der Smava Kredite?

Hat ein Anleger Geld in einen Kredit bei Smava* investiert, so ist das Geld im Regelfall für 36 Monate gebunden. Ausnahme ist die vorzeitige Rückzahlungen des Kredites, die der Kreditnehmer jederzeit ohne Vorfälligkeitsentschädigung vornehmen kann. Außerdem kann natürlich über die monatlichen Rückzahlungen aus Tilgung und Zinsen verfügt werden.

Theoretisch wäre eine Weiterentwicklung möglich, bei der Smava einen Zweitmarkt etablieren würde. Diese würde es Anlegern erlauben bereits laufende Kredite zu kaufen und verkaufen.

Ähnlich wie bei Anleihen würde sich der Preis zu dem die Kredite gehandelt werden nach Angebot und Nachfrage richten und insbesondere von Faktoren wie Zinshöhe und Risikoeinschätzung bestimmt.

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Rückzahlung der Smava Kredite beginnt

Wie in den vorherigen Beiträgen beschrieben, hatte ich mich als Kreditgeber bei Smava.de als Kreditgeber angemeldet, um das Konzept Kredite von Mensch zu Mensch von Smava zu testen.

Am heutigen 75. Tag als Kreditgeber schreibe ich über die Zahlungsquoten aus den sogenannten Anleger-Pools. Anleger-Pools sind ein Instrument , das Smava zur Risikostreuung einsetzt. Durch dieses Instrument wirkt sich die Nichtzahlung eines Kredites eine Bonitätsstufe aber auch auf die Tilgung aller Kredite derselben Bonitätsstufe nachteilig aus.

Zur Zeit stehen die ersten Rückzahlungen (Tilgungen, Zinsen, Vorlaufzinsen) an. Und heute ist der Tag, an dem die sogenannte Zahlungsquote für jeden Anleger-Pool ermittelt wird. Dazu aus dem Mitgliederbereich der Smava Website:

Ein Anleger-Pool beinhaltet alle Kreditraten eines Monats, die aus Kreditprojekten der gleichen Bonität stammen. Zu jedem Anleger-Pool wird zum 6. eines Monats die Zahlungsquote ermittelt. Diese betrifft die in den Raten enthaltenen Tilgungsanteile und setzt die von Kreditnehmern geleisteten Zahlungen mit den erwarteten Zahlungen ins Verhältnis.

Die durchschnittlich erwartete Zahlungsquote gibt einen Hinweis darauf, welche Ausfallrate von Tilgungen bei Kreditnehmern einer Bonitätsstufe statistisch zu erwarten ist. Sie stellt einen erwarteten Durchschnittswert über die Monate der Kredit-Laufzeit dar. Die tatsächlichen Zahlungsquoten jedes Monats können von dem erwarteten Durchschnitt abweichen.

Spalte 1 zeigt die zuletzt ermittelte Zahlungsquote eines Anleger-Pools an. Die Spalten 2 und 3 zeigen zuvor ermittelte Zahlungsquoten des gleichen Anleger-Pools an, sofern nach der ersten Ermittlung der Zahlungsquote nachträglich Zahlungen eingegangen sind oder zurückgezogen wurden.

Smava Anleger-Pool

Tatsächlich ist aber wohl nicht der 6. Kalendertag das maßgebliche Datum, sondern der 7. Kalendertag des Monats. Gestern erläuterte Eckart Vierkant, Leiter Produktentwicklung bei Smava, telefonisch, dass der Lastschriftlauf wie geplant funktioniert habe, dass aber erst am 7. die Rücklastschriften eingehen und somit erst am 7. die Zahlungsquote festgelegt werde.

Die erwähnten Rücklastschriften, sind die, die von der Bank automatisch z.B. bei mangelnder Deckung des Kontos, gemeldet werden. Natürlich kann es später noch zu vom Schuldner initiierten manuellen Rücklastschriften kommen.

So wie es derzeit aussieht, haben alle Schuldner die erste Rate bezahlt. In meinem Anleger-Konto sehe ich heute für die Anleger-Pools B,C und E jeweils eine Zahlungsquote von 100%. Die erste Rate wird morgen an die Anleger ausgezahlt.

Ein guter Start.

Bank 2.0 – die Zukunft?

Ein Beitrag von Nicolas Guillaume (entdeckt via TheBankWatch) versucht Banking in den Kontext Communities zu stellen und beurteilt die Ansätze von Prosper und Zopa aus diesem Blickwinkel.

Guillaume präsentiert zwei Ansätze:

  1. Top Down
    Hier agiert die Institution wie eine „herkömmliche“ Bank. Die Web 2.0 Methoden werden im wesentlichen zu Marketing-Zwecken eingesetzt. In der Community findet ein offener Meinungs- und Erfahrungsaustausch statt, aber die Communityinteraktion beinflußt nicht direkt die Kreditfinanzierung.
    Beispiel: Zopa
  2. Bottom Up
    In diesem Modell ist der Prozess so aufgebaut, dass ein Maximum an Interaktion möglich wird. Kreditgeber interagieren mit Kreditnehmern und erhalten Einblick in deren Kredithistorie, Arbeitsverhältnis, Einkommen. Während trotzdem Maßnahmen getroffen werden, um die Anonymität zu wahren, wird ein Maximum an Information frei zugänglich gemacht, auf deren Basis alle Marktteilnehmer ihre Entscheidungen treffen können.
    Beispiel: Prosper

Colin Henderson, TheBankWatch, versucht in seiner Analyse die Unterschiede zwischen traditionellen Banken und diesen beiden Modellen herauszuarbeiten. In beiden Modellen müssen Kreditnehmer ihre Kredite zurückzahlen oder sie werden mit Inkassounternehmen konfrontiert und ihre Bonität leidet. Henderson sieht die Unterschiede in den Punkten Prozessabläufe und Kommunikationskanäle.

Bank 2.0
(Quelle der Abbildung: TheBankWatch)

Prozessabläufe

Bank 1.0: Die Prozesse sind intern und werden durch Angestellte abgearbeitet. Alle Daten werden vertraulich behandelt

Bank 2.0: Der Prozess der Prüfung der Kreditanträge wird an die Community outgesourct. Die Bank 2.0 ist nur dafür verantwortlich die „richtigen“ Dokumente verfügbar zu machen ohne dabei die Anonymität zu gefährden. Die Bank 2.0 stellt Prozesse und Instrumente zur Verfügung, die eine Bewertung erleichtern und eine Interaktion der Community unterstützen. Die Bank 2.0 selbst bewertet die Kreditanträge jedoch nicht, sondern überlässt die Bewertung dem Markt.

Kommunikationskanäle (Kundenkontakt, Vertrieb)

Bank 1.0: Alle Kanäle sind im Besitz und unter voller Kontrolle der Bank.

Bank 2.0: Es gibt keine zentralisierten Kanäle. Kundengewinnung basiert zunehmend auf viralem Marketing. Die Bank 2.0 stellt nur die Plattform auf der die Community agiert. Ziel der Bank 2.0 muss es sein ein Klima der Offenheit und Transparenz zu erzeugen, das Vertrauen schafft.

Hinweis: Bis hierhin ist dieser Artikel im wesentlich eine Übersetzung der ausländischen Quellen – allerdings nicht wortwörtlich, ich habe bewusst einige Dinge anders ausgedrückt.

Bezogen auf die deutsche Situation, finde ich den Gedanken, dass eine Bank wesentliche Prozesse an die Community outsourct, zwar sehr spannend (vor allem unter Kostenaspekten und Preisbildungsaspekten), kann mir aber nicht vorstellen, dass das in aller Konsequenz in näherer Zukunft umgesetzt wird. Zu starr sind in Deutschland regulatorische und Datenschutzrahmenbedingungen.

Smava.de als einen ersten Schritt würde ich in der obigen Darstellung zwischen der Ebene von Prosper und der von Zopa einordnen. Wieviele Informationen (financial affairs) bei Smava tatsächlich offengelegt werden, muss sich im Lauf der Zeit noch zeigen. Im Moment ist es die Schufa-Bonität plus etwaige freiwillige Offenlegungen des Kreditnehmers in seinem Profil.

Können Plattformen für P2P-Kredite wirksam sozialen Druck einsetzen um Forderungsausfälle zu mindern?

In der realen Welt trägt sozialer Druck durch Gruppen (engl. peer pressure) wie Verwandte, Nachbarn, Kollegen dazu bei, dass eingegangene Verpflichtungen eingehalten werden um einen Gesichts- und Ansehensverlust zu vermeiden.

Die Übertragung dieses Ansatzes auf Geschäftsmodelle wie bei Prosper erscheint zunächst paradox, sind doch alle Mitglieder bei Prosper anonym.

Dennoch versucht Prosper durch verschiedene Ansätze auch in der virtuellen prosper Welt peer-pressure aufzubauen.

  • Gruppen: Von Prosper gedacht um Mitglieder mit gleichen Interessen zusammenzuführen (z.B. auf religiöser, ethnischer, beruflicher, schulischer oder Interessensbasis). In der Praxis ist aber äußerst umstritten ob dieser Ansatz funktioniert. Der ursprüngliche Gedanke war vermutlich auch marketing-getrieben. Personen, die sich kennen sollten ihren Bekanntenkreis zu ihrer Gruppe bei Prosper einladen. Tatsächlich basieren nur sehr wenig Gruppen auf dieser Grundlage.
    Die meisten Gruppenchefs (engl. group leader) werben neue Mitglieder über das Internet, kennen diese also nicht persönlich.

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