Erstaunlich viele Deutsche halten an einem einmal eingerichteten Girokonto über Jahre oder gar Jahrzehnte fest, weil sie den Wechsel als lästig und aufwändig empfinden. Ganz ohne Aufwand ist der Wechsel auch nicht, denn alle Unternehmen, denen eine Lastschrifteinzugsermächtigung erteilt wurde, müssen über den Wechsel des Girokontos benachrichtigt werden.
Hilfreich ist sich für die Mitteilung an Versicherung, Vermieter, Energieversorger, etc. eine Vorlage zu erstellen. In diese bracuht dann jeweils nur noch der Addressat eingetragen werden, bevor sie abgeschickt wird. Eine gute Lösung ist auch, das alte und das neue Girokonto für mehrere Wochen parallel zu führen statt das alte direkt zu kündigen. Gibt es dann noch eine Lastschrift auf dem alten Konto an die nicht gedacht wurde, lässt sich auch hier noch der Kontowechsel ohne Nachteile mitteilen.
Girokontowechsel lohnt sich
Durch den Wettbewerb im Online-Banking haben viele per Internet geführte Girokonten jedoch inzwischen deutlich bessere Konditionen als das was früher üblich war. Monatliche Kontoführungsgebühren oder Gebühren pro Überweisung gehören bei vielen Girokonten inzwischen der Vergangenheit an. Früher betrug auch die Verzinsung von Girokonten fast immer null Prozent.
Moderne Girokonten bieten z.T. folgende Vorteile:
- Guthabenzinsen
- günstig Geld am Automaten abheben (ggf. weltweit)
- akzeptable Dispozinsen (<10%)
- kostenlose Kreditkarte
Der Girokontovergleich von vergleich.de vergleicht die Konditionen von drei empfehlenswerten Girokonten in einer übersichtlichen Tabelle. Ich selbst nutze übrigens für mein privates Girokonto schon seit längerer Zeit die DKB und bin damit auch sehr zufrieden.
In einer Kurz-Umfrage von P2P-Kredite.com erklärten nur 2 von 17 Befragten, dass sie in den letzten 3 Jahren ihr Girokonto gewechselt hatten. Allerdings ist bereits bei 11 von den 17 das Girokonto kostenlos.
Fazit: Lieber günstiges Girokonto als althergebrachtes Girokonto Typ Servicewüste
(Foto: eflon)
Danke für den guten Artikel. Die nicht vorhandene Wechselfreudigkeit, die sich ja im übrigen auch im Bereich Stromversorger und Versicherungen bemerkbar macht, beobachte ich auch regelmäßig im Bekanntenkreis. Für mich persönlich zählen aber auch Werte jenseits der Null-Tarif-Mentalität. Ich versuche zumindest einigermaßen zu beeinflussen, wohin mein Geld fließt und was es bewirkt. Deswegen (und wegen der guten Rendite) ist social lending für mich interessant.
Darüber hinaus teste ich gerade ein Girokonto bei der GLS-Bank, die sich für eine nachhaltigen Einsatz von Krediten einsetzt. Das Konto ist nicht kostenlos, es werden 2 €/Monat fällig. Die Strategie dieser Bank ist mir diese Summe aber Wert, dafür werde ich mein kostenloses Girokonto bei der Postbank gerne eintauschen.
Die GLS verlang darüber hinaus auch Jahresgebühren für EC- und Bankkarte, die jedoch nicht obligatorisch beim Girokonto dabei sind. Ich nutze hierfür eine DKB-Kreditkarte, die mir auch flexiblen Bargeldbezug ermöglicht und widerum kostenlos ist.
Gerne würde ich weitere Meinungen über die GLS etc. von anderen usern lesen.
habe regelmäßig Scheks einzureichen, das geht online (noch?) nicht.
Daher bleib ich vorläufig bei der Postbank, obwohl der Service eher besch . .
eiden ist.
Also bei der DKB kannst Du problemlos Schecks einreichen (sowohl Inland- als auch Auslandsschecks).
Einfach zusammen mit einem Formular hinschicken. Ist zwar etwas lästig aber bei der Postbank machst Du das doch sicher auch per Brief, oder? Und positiv: die Kosten für die Auslandsschecks sind geringer als bei der Postbank.
und Bareinzahlungen gehen online auch nicht – oder?
Was ist mit Bankschecks, geht sowas überhaupt online?
Nein Bareinzahlung dürfte schwierig sein (obwohl, die Technologie ist existent – im Ausland gibt es Geldautomaten, die nicht nur Geld auszahlen, sondern an denen man auch Geld einzahlen kann.
Schecks hatte ich schon oben beantwortet
@p2p-kredite
Geld kann man nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland an Geldautomaten einzahlen. Zumindest ist das in Ballungsräumen wie Berlin an jeder Ecke möglich. Das Problem ist wohl eher das Direktbanken keine oder nur wenige eigene Automaten betreiben — und das man am Geldautomaten der Sparkasse nicht auf ein Konto der DKB oder Ing-Diba einzahlen kann.
etwas Off Topic:
Viel spannender finde ich ja die Automaten zur Scheck-Einreichung in den USA — wo sogar das Geld sofort gutgeschrieben wird. Auch wenn ich Schecks hasse … und das man die bei der Bank of America nur im 100er-Pack ordern kann.
Interessant, hab noch keinen „live“ gesehen
Automaten für Scheckeinreichung mögen zwar technologisch interessant sein, Nachfrage wird es in D aber im Gegensatz zu USA oder Frankreich kaum geben, da Schecks in Deutschland (zum Glück) nahezu ausgestorben sind