Eklatantes Beispiel der Bevorzugung institutioneller Anleger

Die ursprüngliche Idee von Peer-to-Peer Krediten war, dass Anleger und Kreditnehmer direkt auf einer Plattform zusammengeführt werden. Genau so haben Zopa, Prosper, Lending Club und die meisten anderen Marktplätze auch angefangen. Gerade im angloamerikanischen Raum stiegen dann relativ schnell institutionelle Anleger (z.B. Banken, Hedgefunds, Family Offices, …) ein und finanzierten Kredite, da die erzielbaren Renditen attraktiv waren.

Für die Marktplatzbetreiber war das attraktiv, da das finanzierte Kreditvolumen sehr viel schneller gesteigert (skaliert) werden konnte, wenn nur wenige institutionelle Anleger überzeugt werden mussten statt sehr viele kleine Anleger durch Internet Marketing gewonnen werden mussten.

Von Seiten der Privatanleger gab es zwar Bedenken, aber so lange die institutionellen Anleger zu denselben Konditionen anlegten und nicht bevorzugt wurden (z.B. bei der Kreditauswahl) war es auch für sie akzeptabel. Lending Club hat z.B. relativ detailliert erklärt wie sie sicherstellen, dass die Zuteilung von Krediten zu wholesale und retail zufallsbasiert erfolgt.

Die britische Firma Funding Circle strebt jetzt den Börsengang an. Im Rahmen des Prospektes hierzu wurden viele Details bekannt, u.a. die aktuelle Verteilung der Anlegertypen auf der Plattform:

+ 31% des Kreditvolumens werden durch Privatanleger finanziert
+ 51% durch institutionelle Anleger
+ 13% durch den Funding Circle SME Income Fund
+ zu 5% durch öffentliche Stellen und internationale Organisationen (darunter dürfte insbesondere die Europäische Investitionsbank (EIB) einen hohen Stellenwert einnehmen)

Wie ich in älteren Artikeln schon ausgeführt hatte, war die Rendite für Privatanleger bei Funding Circle Deutschland nicht berauschend.

Im Zuge des Börsengangs wird jetzt öffentlich, dass auch die institutionellen Anleger wohl wenig Interesse hatten, bei Funding Circle Deutschland anzulegen. Um diesen den Invest auf dem deutschen (und dem niederländischen) Marktplatz schmackhaft zu machen, hat ihnen Funding Circle im Februar 2017 angeboten, dass Ausfallrisiko zu übernehmen. Dafür verzichteten sie im Gegenzug auf Renditen die 3,8% übersteigen. (Quelle)

Privatanlegern wurde kein vergleichbares Angebot gemacht. Der Funding Circle Marktplatz erfreut sich im Forum keiner großen Beliebtheit. Kritikpunkte sind hauptsächlich die Ausfallraten, der sehr schleppende Inkassoprozess und die mangelnde Transparenz und Kommunikation.

 

Bondora will Banklizenz

Der vor 10 Jahren gegründete P2P Kreditmakrtplatz Bondora* will in den nächsten zwei bis drei Jahren eine Banklizenz erlangen. Bondora CEO und Gründer Pärtel Tomberg sagte: „Wir wollen ein Produkt anbieten, mit dem jedermann in Europa Geld leihen und verleihen kann. Nur so können wir wettbewerbsfähig sein.“.

Bondora folgt damit dem Beispiel der ältesten britischen Plattform Zopa, die bereits letztes Jahr eine Banklizenz beantragt hat und erwartet diese im nächsten Jahr zu erhalten. Der französische Anbieter Younited Credit verfügt schon länger über eine Banklizenz. Andere Anbieter sind Kooperationen mit Banken eingegangen, wie z.B. Auxmoney* mit N26 oder zuletzt der portugisische Anbieter Raize mit der Banco BNI Europe.

Allerdings kommt der Bankstatus mit erheblichen Kosten und regulatorischen Einschränkungen, die die Flexibiltät eines Marktplatzes in der weiteren Entwicklung hemmen kann. Samir Desai, Chef von Funding Circle sagte vor Kurzem, Funding Circle habe „no plans“ to become a bank. Und auch Patrick de Nonneville, CEO des französischen Lendix* äußerte Bedenken – die Flexibilität eines alternativen Kreditmarktplatzes solle nicht leichtfertig aufgegeben werden.

Bondora

Zopa wird eigene Bank starten

Der weltweit erste P2P Kreditmarktplatz Zopa*, gegründet 2005, wird eine eigene Bank starten. Vorbehaltlich der regulatorischen Genehmigung wird die Bank in 2018 in Großbritannien an den Start gehen und soll dann von der Einlagensicherung gedeckte Sparanlagen für Anleger und Dispositionskredite anbieten. Damit attackiert Zopa ein weiteres Geschäftsfeld der Banken. Der P2P Kreditmarkt auf dem Zopa der Konsumentenkredite anbietet, wird weitergeführt.

Zopa CEO Jaidev Jardana sagte laut P2P-Banking.com: “We launched in 2005 to create a richer life for everyone by making money simple and fair. We have lent over 1.8 billion GBP and inspired a 100 billion GBP global industry. We have built a profitable, scalable and viable business. Yet we’ve only just begun. We want to launch a next generation bank to drive greater choice for borrowers, savers and investors, which is good for consumers and good for the economy. We are uniquely placed to re-define customer expectations of what a bank should deliver in the 21st century. Over the last 11 years we have delivered great value to borrowers and investors whilst prudently managing credit risk. Combining our pioneering data and tech-led culture with an obsession with fairness and customer experience, we are best placed to shape the future of personal finance in the UK.”

Durch Deutsche Bundesbank veröffentlichtes Diskussionspapier sieht Tendenzen zur Ersetzung von Bankkrediten durch P2P Kredite

Die Deutsche Bundesbank hat eine Studie zur Rolle von P2P Krediten im deutschen Verbraucherkreditmarkt verfasst von Calebe de Roure, Loriana Pelizzon und Paolo Tasca veröffentlicht. Die Studie analysiert insbesondere Kreditdaten des deutschen P2P Kreditmarktplatzes Auxmoney*. Zusammenfassung des Inhaltes des Diskussionspapiers:

Fragestellung

In den letzten Jahren war ein verstärktes Wachstum an M¨oglichkeiten von Onlinefinanzierungen zu beobachten. In diesem Rahmen wuchsen insbesondere Plattformen, die sich auf ”crowdlending“ spezialisiert haben, und somit das direkte Zusammenfuhren von Kreditgebern und -nehmern vereinfachten. Durch Peer-to-peer (P2P) Kreditplattformen wird der Entscheidungsprozess zur Kreditvergabe in die H¨ande der privaten Kreditgeber und Kreditnehmer gegeben. Dieses Papier untersucht, wie die P2P-Kreditvergabe in den Kreditmarkt passt und konzentriert sich dabei besonders auf folgenden Fragen: Warum nehmen Privathaushalte P2P-Platformen als Finanzvermittler in Anspruch? Sind die Zinsen der P2P-Kredite in Deutschland höher als die der Banken? Sind P2P-Kredite riskanter als Darlehen der Banken? Sind die auf Internet basierende P2P-Kreditvergabe komplement¨ar oder substitutiv zu Bankkrediten?

Beitrag und Ergebnisse

Unsere Ergebnisse zeigen, dass Kredite von P2P-Plattformen höher verzinst werden als Kredite, die uber das Bankensystem vergeben werden, und riskanter sind. Wenn jedoch für die zugrundeliegenden Risikounterschiede bereinigt wird, sind die Zinssätze miteinander vergleichbar. Darüber hinaus zeigt die Analyse, dass die Kreditvergabe durch P2P-Plattformen negativ mit den Banken korreliert, selbst wenn fur den Risikounterschied und für die verschiedenen Segmente des Bankensystems kontrolliert wird. Unsere Ergebnisse zeigen, dass fur Kreditnehmer mit hohem Risiko die Bankenkredite zu Gunsten der P2P-Kreditvergabe ersetzt werden, da die Banken dieses Marktsegments nicht bedienen wollen oder können.

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Commerzbank startet P2P Kredit Marktplatz Main Funders nächste Woche

Auf einer Pressekonferenz heute morgen in Frankfurt gaben Michael Kotzbauer, Bereichsvorstand Corporate Banking der Commerzbank und Birgit Storz, Founder Director der Main Incubator GmbH bekannt, dass die neue P2P Kredit Plattform Main Funders nächste Woche starten wird.

Main Funders soll Kreditsuchende für Investitionsvorhaben zwischen 200 Tsd und 10 Mio. Euro mit Investoren zusammenbringen. Dazu stellen Darlehensnehmer eine Anfrage auf der Plattform ein, Investoren können diese dann begutachten und selektieren. Die Kreditlaufzeiten betragen bis zu 5 Jahren. Angesprochen werden professionelle Investoren (also keine Privatanleger, sondern Großkunden und institutionelle Anleger). Nur die auf der Plattform agierenden Investoren können alle Details zu den Kreditgesuchen auf der Plattform sehen.

kotzbauerDie Commerzbank prüft dabei die Bonität der kreditsuchenden Firma und wickelt das Vertragsmanagement ab. Es wird auf das bestehende Rating der Kunden aufgesetzt.

Main Funders wird den Darlehensnehmern 0,45% des Kreditbetrages multipliziert mit der Laufzeit berechnen. Die Gebühr für Investoren beträgt 0,2%.

Die Ansprache der Kunden soll über das Vertriebsnetz der Commerzbank erfolgen. Die Plattform selbst ist ‚ein beratungsfreies Produkt‘. Mit dem Kunden wird zunächst über seinen Finanzerungsbedarf gesprochen und dann entschieden, ob eine Commerzbank eigene Finanzierung angeboten wird, oder ob eine Finanzierung über Main Funders die bessere Alternative ist.
Die Commerzbank setzt aufgrund ihrer Marktkenntnis den Zinssatz für die unbesicherten Kredite fest.

Nach der Finanzierung erfolgt die weitere Abwicklung durch einen beauftragten Servicer (also nicht originär durch Main Funders oder die Commerzbank).

Main  Funders sieht eine deutliche Abgrenzung zu bestehenden P2P Lending Marktplätzen. Da sowohl Darlehensnehmer als auch Investoren bereits Kunden der Commerzbank seien sei eine Vertrauensbasis vorhanden und höhere Vertraulichkeit gewährleistet.

Investoren müssen die Gelder erst bereitstellen, wenn alle Verträge gezeichnet sind, müssen also nicht das Kapital unverzinst bereitstellen und vorhalten bis der Kredit gefüllt ist.

Die Commerzbank will mit Main Funders

  • die Zufriedenheit ihrer Kunden steigern
  • ihreWettbewerbsposition verteidigen
  • auf regulatorische Anforderungen reagieren
  • eine Basis schaffen, die flexibel um weitere innovative Kreditlösungen erweitert werden kann

Auf  die Frage, warum die Commerzbank die Kredite nicht selbst finanziert, antwortete Kotzbauer, dass dabei auf Diversifierungswünsche der Finanzierungsquellen der Kunden reagiert wird.

MainFunders

„Main Funders kombiniert die Kompetenzen und langjährige Erfahrung einer etablierten Bank mit denen eines agilen und innovativen Start-ups“, erläutert Birgit Storz, Founder Director des Main Incubator. „Wir nutzen unser Kundennetzwerk, unser Banking-Know-how und unsere erprobten sowie aufsichtsrechtlich genehmigten Prozesse. Gleichzeitig liegt Main Funders eine nutzerfreundliche Plattform zugrunde, die über das Firmenkundenportal einfach zugänglich ist“, sagt Storz.

Ein Volumen Commitment wollte Frau Storz nicht abgeben. Bei einer solchen Innovation müsse man schnell reagieren und auch lernen wie die Kunden die neue Möglichkeit annehmen.

Es handelt sich weltweit um einen der ersten P2P Kreditmarktplätze, der auf Initiative einer Bank (über ihren Inkubator) von Grund auf entwickelt wurde. In früheren Fällen haben die Banken Anteile von P2P Kreditmarktplätzen gekauft (z.B. Barclays Africa bei Rainfin, Westpac bei  SocietyOne oder Banca Sella bei Prestiamoci & Smava. Viele Banken haben auch die Plattformen genutzt um in großem Umfang Kredite zu vergeben, besonders in den USA.

Möglicherweise bringt der Einstieg der Commerzbank dem P2P Kredit Bereich einen Publicityschub. Dieser ist auch dringend nötig, denn auch wenn seit dem Start dieses Blogs inzwischen 9 Jahre vergangen sind und das ältestete deutschsprachige Buch zum Thema P2P Kredite bereits vor 6 Jahren erschien, ist der Bekanntheitsgrad in Deutschland weiterhin sehr gering. Dies steht in starkem Kontrast zum angloamerikanischen Raum. Insbesondere in Großbritannien haben eine maßgeschneiderte Regulierung, Steuervergünstigungen für Anleger und Förderung durch die Regierung zu einem breiten Ökosystem mit über 50 Anbietern gesorgt, mit wöchentlicher, meist positiver, Erwähnung in der Presse.

 

Fragen eines Studenten für Bachelorarbeit zu P2P Krediten

Aufgrund meiner 2 Blogs erreichen mich neben Anfragen von der Presse auch ab und an Bitten von Studenten, die für ihr Studium eine Seminararbeit oder Bachelorarbeit zum Thema P2P Kredite schreiben, um ein Interview bzw. Beantwortung eines Fragenkataloges. Oft sind die Fragen ähnlich zu solchen, die ich in der Vergangenheit schon beantwortet habe. Ich beantworte diese trotz des Aufwandes gerne, aber nur wenn der Anfragende zustimmt, dass a) die Fragen und Antworten von mir im Blog veröffentlicht werden und ich b) ein Exemplar der fertigen Arbeit (zum Lesen; nicht zur Veröffentlichung) bekomme.

Auf diese Art und Weise wird hier ein Fundus wachsen, den zukünftige Studenten nutzen können, um zu sehen, mit welchen Fragestellungen sich Studenten bisher u.a. befasst haben. Heute ein Fragebogen von Nico Mausolff, der den Studiengang BWL-Bank an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen absolviert und seine Bachelorarbeit zum Thema der „Finanzintermediation 2.0“ speziell, dem Peer-to-Peer Lending bzw. der Peer-to-Peer Kreditvergabe im Kontext der Kreditinstitute schreibt.

Wie beurteilen Sie die globale bzw. deutsche Marktentwicklung der P2P-Kreditvergabe?

Der Markt boomt, insbesondere in den USA und in Großbritannien. In den USA legen zunehmend institutionelle Anleger inkl. Banken über die P2P Kreditmarktplätze an. In Großbritannien fördert die Regierung die Entwicklung durch die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen und schafft Steuervergünstigungen für den Invest in P2P Kredite. Ein prozentual sehr stark wachsender Markt ist auch Estland. In Kontinentaleuropa ist der Markt ca. 2-3 Jahre hinter UK die Kreditvolumina wachsen aber auch mit Raten von über 50% gegenüber dem Vorjahr. Es treten jedes Jahr Dutzende von neuen Anbietern in den Markt ein.

In Deutschland bestehen die Herausforderungen  für die Marktplätze vor allem in den sehr wettbewerbsfähigen Zinssätzen für Bankkredite und den hohen Marketingkosten die u.a. mit dem noch sehr geringen Bekanntheitsgrad von P2P Krediten in der Bevölkerung zusammenhängen. Während in der englischen Presse nahezu täglich Artikel über P2P Kredite stehen, ist vergleichbares in Deutschland eher selten – nur 2007 nach dem Smava Start gab es eine hohe Medienresonanz.

Nach jüngsten Zahlen (Nov. 2014) kennen in UK 45% der Befragten alternative Kreditmarktplätze und 7% haben sie schon genutzt.

Worin sehen Sie die Begründung, dass Peer-to-Peer Plattformen bei Kapitalnehmern sowie Kapitalgebern eine steigende Beliebtheit erfahren?

Für die Anleger ist es eine gut verständliche Anlageform mit transparenten Gebühren und Risiken die im Vergleich zu anderen Anlageformen eine attraktive Rendite ermöglicht.

Für Kreditnehmer spielen neben den Kosten Faktoren wie Schnelligkeit und Bequemlichkeit bei der Beantragung eine Rolle. Im Gegensatz zum Anleger der das Kreditausfallrisiko trägt, gibt es für den Kreditnehmer auch keine unvorhersehbaren Risiken, denn Gebühren fallen nur an wenn der Kredit zustande kommt und bei den meisten Anbietern ist eine vorzeitige Tilgung ohne Vorfälligkeitsgebühren möglich.

Wo sehen Sie kennzeichnende Unterschiede zwischen Kreditnehmern bzw. Kapital-gebern auf Peer-to-Peer Plattform und Kunden eines klassischen Kreditinstitutes?

Ein Anreiz für die Anleger ist, dass sie genau steuern können in welche Kredite ihr Geld fließt. Anders bei klassischen Anlageprodukten einer Bank. Dort fließt das Geld an die Bank und diese entscheidet dann wie das Geld z.B. über Kreditvergabe investiert wird.

Bei den Kreditnehmern sind Unterschiede schwerer zu identifizieren – die Klientel ist eher jünger und internetaffiner als die Allgemeinbevölkerung.

Unter dem Aspekt der digitalen Affinität, welche Bedeutung messen Sie zukünftigen Kundengruppen wie beispielsweise der Generation Y zu?

Im Marketing ist die richtige Kundenansprache zum richtigen Zeitpunkt entscheidend. Hier spielen die neuen Konkurrenten der Banken ihre Vorteile aus. Eine mögliche Entwicklung ist mittel- und langfristig dass die Fintechs den Kundenkontakt kontrollieren und darüber erhebliche Teile der Wertschöpfungskette während die Banken mehr und mehr auf diese als Vertriebspartner angewiesen sind und zunehmend nur noch das „Backoffice“ darstellen.

Sehen Sie P2P-Plattformen in einer vorteilhaften Ausgangssituation, durch Annahmen wie erhöhte Regulierung für Banken sowie eine potenzielle Vertrauenskrise und weiterhin die vermeidlich höhere Dynamik in einem webbasierten Geschäftsmodell?

Dazu hatte ich einen Artikel auf P2P-Banking.com geschrieben. Dort ist auch ein sehr anschauliches Chart von Lending Club auf Basis einer Untersuchung von McKinsey.

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Goldman Sachs: Banken laufen Gefahr erhebliche Marktanteile an P2P Kreditmarktplätze zu verlieren

Die neue Goldman Sachs Studie ‚Future of Finance‘ hat die möglichen quantitativen Auswirkungen des Wettbewerbs durch neue Fintech-Player auf die Marktanteile, Umsätze und Gewinne der US Banken abgeschätzt.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die neue Konkurrenz den US Banken in den nächsten 5 Jahren einen um 11 Milliarden US$ geminderten Gewinn bescheren könnte. Am stärksten betroffen sind die Felder, die durch P2P Kreditmarktplätze Konkurrenz bekommen, nämlich unsecured consumer lending, also unbesicherte Konsumentenkredite, die durch Privatkredite über P2P Kreditmarktplätze substituiert werden können und small business loans also kleine Firmenkredite, die zunehmend ebenfalls über P2P Kredit-Plattformen abgewickelt werden.


Abbildung: Potentieller Einfluss der neuen Wettbewerber auf das Geschäft der US Banken (Quelle: Goldman Sachs: Future of Finance; eine Spalte aus Orig.-Abb. gekürzt)

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Royal Bank of Scotland verweist abgelehnte Kunden für Firmenkredite an P2P Kreditmarktplätze

Die Royal Bank of Scotland wird ab nächster Woche beginnen britische Firmen, deren Kreditgesuch sie nicht erfüllen kann, an die beiden P2P Kreditmarktplätze Funding Circle und Assetz Capital zu verweisen. Zunächst wird ein Pilotprogramm in Schottland und Südwest-England durchgeführt, binnen 3 Monaten soll dann der nationale Roll-Out erfolgen. Mehr Detail bei P2P-Banking.com.

Was zunächst nach einer innovativen Haltung der Bank klingt, ist de facto eine Folge der Gesetzgebung der britischen Regierung die Banken zwingt, abgewiesene Kreditsuchende über alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren.