Nachdem jemand bei Bondora mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass es ein neues deutschsprachiges Buch zum Thema P2P Kredite gibt, habe ich es direkt gekauft. Seit den Büchern von Blaesi und Fassbender ist inzwischen sehr viel Zeit vergangen und ein aktueller Leitfaden wäre sehr nützlich.
‚Investieren in P2P-Privatkredite‚ (gibt es als Taschenbuch und Ebook) von Kolja Barghoorn und Lars Wrobbel richtet sich an Anleger und will diesen vermitteln ‚Was man wissen sollte, wie man Fehler vermeidet und erfolgreich investiert.‚ Erläutert wird dies am Beispiel der Marktplätze Auxmoney* und Bondora*.
Pros:
- Es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt, sondern alles von Grund auf erläutert
- Das Prinzip P2P Kredit wird erklärt
- Mit 2 Marktplätzen als Beispiel ist es nicht theroetisch
- Die Autoren haben selbst Geld angelegt, also Erfahrungen gesammelt, über die sie berichten (allerdings wohl nicht viel Geld; in einem Bondora Screenshot knapp 600 Euro)
- Einige Tipps sind brauchbar
- Der Preis ist für den Umfang angemessen
Cons:
- Die für meinen Geschmack sehr sehr flappsige Sprache erinnert mich eher an ein Jugendbuch als an einen Finanzratgeber
- Viele Angaben werden unreflektiert aus Aussagen der Marktplätze übernommen und nicht von den Autoren kommentiert
- Das Buch enthält einige m.E. sehr grobe fachliche Schnitzer. Beispielsweise heisst es auf S.25/26: ‚Hinter Auxmoney.com steht die Bank „biw“ … bei welcher man als Auxmoney.com Investor … zwingend ein Anlagekonto eröffnen muss, um Investitionen tätigen zu können. … Die biw-Bank ist dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. angeschlossen. Der Einlagensicherungsfonds sichert alle Verbindlichkeiten die in der Bilanzposition „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden“ auszuweisen sind. Man könnte also sagen das investierte Geld ist sicher.‚.
Ich finde der letzte Satz suggeriert den Anlegern ihr Invest in P2P Kredite sei durch den Einlagensicherungsfonds abgesichert. Das ist nach meiner Meinung aber völlig falsch, denn nur das nicht investierte Geld, das noch auf dem Anlagekonto liegt, ist durch den Einlagensicherungsfonds gesichert. - Einzelne Tipps halte ich persönlich für fragwürdig.