Gartner-Prognose: 5 Milliarden US$ P2P Kredite in 2013

Gartner prognostiziert für  P2P Kredite im Jahr 2013 ein Marktvolumen von 5 Milliarden US$ ausstehende Kredite.

Consumers who lose their jobs can’t get loans to cover periods of unemployment; businesses that encounter trouble due to low demand can’t get credit lines to see them through to recovery. Furthermore, banks are more interested in recapitalising than in lending. Growth in P2P lending will be driven by investors seeking higher returns and borrowers shunning (or being shunned by) banks. Gartner recommends that financial services providers investigate how to partner and collaborate in adding P2P to their existing offerings rather than building their own P2P lending networks.

Eine frühere Schätzung von Gartner aus dem Februar  2008 überschätzte die Konkurrenz die P2P Kredite für das Bankgeschäft in 2010 darstellen werden deutlich – zumindest nach meiner Einschätzung – aber 2010 ist ja auch noch nicht vorbei und vielleicht passiert ja noch eine explosive Steigerung in diesem Jahr .

Banken verfolgen Thema P2P Kredite aufmerksam

Noch ist das Volumen, das über P2P Kredite abgewickelt wird, viel zu gering um ernsthaft als Wettbewerb von den Banken wahrgenommen zu werden.

Dennoch verfolgen die Banken die Entwicklung aufmerksam. So ist der Artikel Kredite aus privater Hand von Axel Liebetrau Top-Thema im Februar im Newsletter der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG).

Und die renommierte Beratungsfirma Gartner prognostiziert für 2010: „social-banking platforms will have captured 10% of the available market for retail lending and financial planning„.
Die Banken weltweit laufen also laut Gartner Gefahr schon in 2 Jahren 10% des Marktes an neue Geschäftsmodelle zu verlieren. Sicher eine sehr optimistische Prognose wie auch der Banker James Gardner kritisiert.

Deutsche Bank skeptisch zu Erfolgsaussichten von P2P Kredit Services

In einem aktuellen Report von DB Research zu Web 2.0 und Finanzdienstleistern heißt es u.a.:

Das in Kalifornien gegründete Unternehmen Prosper, das seit Februar 2006 einen Online-Marktplatz betreibt, hat bis Juli 2007 Kredite in Höhe von USD 70 Mio. vermittelt, wobei jedoch Kreditwünsche in Höhe von USD 460 Mio. nicht finanziert wurden. Die Wahrscheinlichkeit der Kreditzusage ist bei Kreditnehmern einer guten Bonitätsklasse am höchsten (ca. 45%), während Schuldner mit hohem Risiko in der Regel keine Finanzierung erhalten (weniger als 5% dieser Gesuche bekommen eine Zusage, s. Grafik). Kreditnehmer mit guter Bonität haben jedoch auch die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen standardisierte Kredite von traditionellen Finanzdienstleistern zu bekommen – dadurch ist der Konkurrenzdruck in diesem Segment hoch und die Margen gering. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass P2P-Kredite jemals mehr als ein Nischenprodukt sein können. Die Konkurrenz durch traditionelle Finanzdienstleister könnte die P2P-Kreditplattformen verstärkt zu den Kreditnehmern mit niedriger Bonität drängen – obwohl diese Klientel bisher weitgehend ignoriert wurde. Gerade hier können die Plattformen von ihrer Online-Gemeinde profitieren. Erfahrungen bei Prosper illustrieren den Einfluss, den die Gruppen durch Auswahl und Kontrolle ihrer Mitglieder auf die Zahlungsmoral haben: Die Ausfallraten sind typischerweise deutlich geringer, wenn sich die Schuldner einer Gruppe von Kreditnehmern angeschlossen haben …

(Quelle via Robert Basic und Henning Krieg)

Wenn die Deutsche Bank bemängelt, dass ein hohe Zahl von Interessenten bei Prosper keinen Kredit bekommen haben, bleibt die Frage wieviele Kreditgesuche die Deutsche Bank im Durchschnitt ablehnt, bzw. wieviele, die einen Kredit benötigen, bei der Deutschen Bank mangels Erfolgsaussichten gar nicht erst vorstellig werden?