Kiva Anleger sollen Währungsrisiko mittragen

Anleger bei Kiva* sollen zukünftig einen Teil des Währungsrisikos mittragen. Das Währungsrisiko entsteht, wenn während der Kreditlaufzeit die lokale Währung, in der der Kredit vergeben wurde, abwertet. Bisher trägt dieses Risiko der lokale Mikrofinanzpartner (MFI) von Kiva.

Zukünftig können MFIs für neue Kredite die Einstellung „Shared currency risk“ vornehmen. Diese führt dazu, dass bei einer Abwertung von über x% der über x liegende Verlust von den Kiva Anlegern getragen werden muss, die dann eine geringere Rückzahlung erhalten.

Bereits heute tragen Kiva Anleger folgende Risiken:

  1. Ausfallrisiko bei Nichtrückzahlung durch den individuellen Kreditnehmer
  2. Ausfallrisiko bei Nichtzahlung durch das MFI
  3. Länderrisiko (Naturkatastrophen, Zahlungsverkehrsschwierigkeiten, Krieg)
  4. implizit für Europäer bereits das Währungsrisiko EUR zu US$ bei Ein- und Auszahlung

Erste Raten meiner Babyloan Kredite wurden gezahlt

Heute wurde mir per Email mitgeteilt, dass auf vier meiner Babyloan Kredite, die Kreditnehmer die erste Rate zurückgezahlt haben. Bei Babyloan vergeben private Anleger zinslose Mikrokredite an Kleinunternehmer in Entwicklungsländern. Das Prinzip entspricht dem von Kiva. Ich hatte Babyloan im Dezember gefunden (siehe Bericht) und Geld verliehen.

Babyloanische Kredite vergeben

Babyloan.org ist eine weitere europäische Alternative zu Kiva für die Vergabe von Mikrokrediten an Kleinunternehmer in Entwicklungsländern. Ich habe mich gestern bei Babyloan angemeldet und 5 Kredite an Kreditnehmer in Benin, Kambodscha und Tadschikistan mit finanziert. Sat Chamreun beispielsweise hat einen kleinen Imbisstand auf einem lokalen Markt in Samky, Kambodscha. Mit einem Kredit über 140 Euro will sie Zutaten und Gegenstände für die Zubereitung der Reissuppe mit Huhn und der Fleischbällchen, die sie verkauft, finanzieren.

Wie andere Plattformen Mikrofinanzierung arbeitet auch Babyloan mit Mikrofinanz-Instituten (MFIs) vor Ort zusammen, die die Prüfung der Kreditnehmer und die Auszahlung übernehmen.

Die Anmeldung bei Babyloan war schnell und einfach, das Interface für die Selektion der Kredite gefällt mir gut – die wesentlichen Daten zu jedem Gesuch werden rechts per Ajax angezeigt, wenn man die Maus über eines der Photos bewegt. Die Site ist in französisch und englisch (allerdings sind einzelne Seiten wie z.B. der Blog wohl nicht ins englische übersetzt worden). Im Gegensatz zu MyC4 erhalten Anleger keine Zinsen auf die verliehenen Gelder. Die Einzahlung erfolgt via Kreditkarte – nicht klar ist mir wie ich mir am Ende der Kreditlaufzeit das Geld wieder zurücküberweisen kann – mal sehen.

Die Nutzung kostet 1 Euro pro 100 Euro vergeben Kredite – das soll zur Finanzierung von Babyloan beitragen.

Die rund 1750 Nutzer sind überwiegend aus Frankreich. Der Service ist seit dem Sommer online.

Übrigens nehme ich mal an, dass der Name sich an Babylon anlehnt – meine erste Wahrnehmung war aber eher baby-loan (also Baby Kredit) was ich nicht ganz so passend finde – auch wenn es natürlich um Kleinkredite geht.

Wer es ausprobiert – bitte gerne Meinungen im Forum posten.

Dänischer Staatsfond investiert in Afrika über MyC4 Kredite

Der dem dänischen Außenministerium unterstehende Industrialisation Fund for Developing Countries (IFU) wird MyC4* nutzen, um Kredite im Umfang von 10 Millionen dänischen Kronen (ca. 1,35 Mio. Euro) an Kleinunternehmer in Afrika zu vergeben. Ziel des Fonds ist die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in Entwicklungsländern in Partnerschaft mit der dänischen Industrie.

Außerdem wird CSR Capital, eine private Investmentfirma, die auf sozial- und umweltverträgliche nachhaltige Investments fokussiert ist, 5 Mio. DKK Kredite über MyC4 vergeben.

Die gesamte Ankündigung: ‚IFU and CSR Capital invest 2.2M Euro in Africa via MyC4‚.

Veecus – p2p Mikrofinanzierung à la francaise

Diese Woche gestartet ist Veecus.com* als Mikrofinanzierungs-plattform, bei der jeder Kredite an Kleinunternehmer in Afrika und Asien vergeben kann. Anleger können Geld per Paypal zu Veecus transferieren (Einzahlung per Kreditkarte soll nächste Woche kommen) und dann in einen Kredit ihrer Wahl Geld anlegen (Minimum 20 Euro) . Die Kreditnehmer werden dabei von Mikrofinanzorganisationen ausgewählt. Das Konzept ähnelt somit Kiva und MyC4.

Anders als bei MyC4 sind die Zinssätze, die der Anleger erhält aber (zumindest bei den derzeitigen Krediten für Kreditnehmer in Kamerun und Indien mit 3%) niedriger. Und im Gegensatz zu Kiva ist Veecus kein non-profit, sondern eine französische GmbH. Geld verdienen die Gründer und Eigentümer Clément Carjat und Baptiste Fabre einerseits an einer Registrierungsgebühr von einem Euro, die jeder Anleger einmalig zahlt und andererseits an einer Provision, die die Mikrofinanzorganisationen an Veecus für erfolgreiche Finanzierungen zahlen.

Auf Nachfrage erklärte Clément Carjat, dass bei Auszahlung der Zinsen keine Zinsabschlagssteuer einbehalten werde.

Die Seite ist komplett in englischer und französischer Sprache. Unten ist ein Beispielscreenshot eines aktuellen Kreditgesuches.

Microplace launch – Investieren gegen die Armut

Microplace logoDas Ebay Tochterunter- nehmen Microplace.com hat heute seine Online-Türen geöffnet.

Bei Microplace können private Anleger den Kampf gegen die Armut in Entwicklungsländern durch Kleinkredite unterstützen. Anleger wählen dazu ein Zielland und eine microfinance institution die schildert für welchen Zweck (Beispiel) die Kredite vergeben werden sollen. Anders als bei Kiva erhalten die Anleger Zinsen, im Moment liegen die Zinsen je nach Projekt bei 1,5 bis 3 Prozent. Die Laufzeit der Anlage beträgt 2 bis 3 Jahre.

Bei Microplace können derzeit nur Personen mit Wohnsitz in den USA Anleger werden. Sehr ähnliche Ziele verfolgt aber auch MyC4, das auch deutschen Anlegern offen steht.

(Quelle: Wiseclerk.com)

Deutsche Bank legt Mikrofinanz-Fonds für Private auf

Die Deutsche Bank hat einen Mikrofinanzfonds (DB Microfinance-Invest No.1) auf den Markt gebracht, der auch Privatkunden zugänglich ist. Finanziert werden 21 Mikrofinanz-Institutionen, die das Geld nutzen sollen, um Kleinkredite an 120.000 Klein- und Kleinstunternehmer in 15 Entwicklungsländer zu vergeben.

Die Zinssätze seien mit etwa 25 Prozent zwar sehr hoch, für die Kreditnehmer in den betreffenden Ländern seien sie aber oft die einzige Alternativen zu privaten Verleihern mit noch höheren Zinssätzen.
Die Deutsche Bank glaubt, dass das Thema Mikrofinanzierung mittlerweile auch in Deutschland angekommen sei. (Quelle: F.A.Z vom 20.09.)