USA: Aufsichtsbehörde wirft Prosper Rechtsbruch vor

In den USA hat die Aufsichtbehörde SEC heute eine ‚Cease and desist‘ Anordnung gegen Prosper* veröffentlicht. Im wesentlichen geht es darum, dass die SEC Prosper vorwirft, durch die über Prosper.com* angebotenen Kredite die amerikanischen Wertpapiergesetze verletzt zu haben, da Prosper nicht über die notwendigen Voraussetzungen und Genehmigungen zur Ausgabe dieser Wertpapiere verfüge. Die SEC fordert Prosper auf alles zu unterlassen, was zu weiteren Verletzungen der genannten Gesetze führen könnte.

Für die Anleger stellt sich die Frage, was das konkret für sie und ihre schon laufenden Kredite bedeutet – insbesondere falls Prosper als Resultat der Regulierungsproblematik den Betrieb nicht dauerhaft aufrecht erhalten könnte.

(Quelle: ‚SEC orders Prosper to cease and desist‚)

Update 26.11.: In Reaktion auf obige Entscheidung stellt auch Loanio heute vorsorglich den Betrieb ein um die Möglichkeiten von Schritten zur Schaffung einer regulierungskonformen Lösung zu prüfen.

550 Mio. Euro P2P Kredite weltweit finanziert

3 Jahre nach dem Start von Zopa nimmt die Anzahl der Marktplätze für P2P Kredite in immer mehr Ländern zu. Die größten Volumina werden bisher noch im angloamerikanischen Raum vermittelt, aber auch in anderen nationalen Märkten gibt es beträchtliche Zuwachsraten.

Eine Einteilung der Anbieter kann in drei Oberkategorien erfolgen:

  1. Marktplätze für inner-nationale P2P Kredite mit hautsächlich wirtschaftlichen Motiven der Teilnehmer (z.B. Prosper, Zopa, Lending Club, Smava)
  2. Mikrofinanzierungskonzepte (social lending) bei denen soziale Motive der Anleger eine wesentliche Rolle spielen (z.B. Kiva, MyC4, Veecus)
  3. andere Ansätze (z.B. Virginmoney mit der Besonderheit, dass Kreditgeber und Kreditnehmer sich schon vor der Nutzung kennen – Slogan “We manage loans between family and friends“)

Unternehmen, die speziell Studentenkredite können – je nach Ausgestaltung – in jede der 3 Kategorien fallen oder Ansätze aus mehreren Kategorien kombinieren.

P2P-Kredite.com bietet mit der folgenden Tabelle einen schnellen Überblick über die Kreditvolumen der Anbieter. Das Kreditvolumen ist je Anbieter kumulativ seit dem Start aufgelistet. Größenvergleiche zwischen den Anbietern sind nicht direkt möglich, da der Zeitraum seit dem Start von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich ist.

Insgesamt wurden bisher weltweit Kredite im Wert von ca. 550 Mio. Euro über innovative Peer to Peer Kredite über das Internet vermittelt.

Diese Abbildung darf auf beliebige Internetseiten kopiert werden unter der Bedingung, dass sie nicht verändert, vergrößert oder verkleinert wird und der folgende Text (inkl. direktem Link zum Artikel) direkt unter dem Bild gezeigt wird:
Quelle: P2P-Kredite.com

Diplomarbeiten zum Thema P2P-Kredite

P2P-Kredite (bzw. peer-to-peer Kredite oder social lending) bieten sich als innovatives und interessantes Thema für eine Seminararbeit, Diplomarbeit oder Doktorarbeit z.B. in BWL an.
Folgerichtig bekomme ich gelegentlich Anfragen, ob ich mit Antworten zu einigen Fragen oder mit Informationen helfen kann.

Gerne! Ich verfüge über jede Menge Daten und Informationen sowohl zu Smava als auch zu internationalen Plattformen wie Prosper, Zopa, Lendingclub oder Boober.

Ich erwarte lediglich ein Exemplar der fertigen Arbeit als Lektüre. 

Zopa expandiert nach Japan

Zopa* hat angekündigt zukünftig auch in Japan peer-to-peer Kredite anzubieten.

In Großbritannien feiert Zopa morgen heute seinen dritten Geburtstag. Später kamen Italien und der US Markt dazu, in dem sich Zopa mit den Wettbewerbern Prosper.com* und Lending Club* auseinandersetzen muß. Im Moment ist in Japan noch kein Wettbewerber aktiv – allerdings hatte Prosper im August 2007 die Expansion nach Japan über ein Joint Venture angekündigt.

Prosper öffnet Plattform für Gebote via Dritt-Applikationen

Prosper.com* hat heute die Möglichkeit geschaffen, dass Dritt-Applikationen Gebote für Kreditgeber abgeben. Ähnlich wie Bietagenten bei Ebay können nun also Bietprogramme bei Prosper über eine API-Schnittstelle automatisiert Gebote für Anleger abgeben. Anleger müssen diese Funktion lediglich in Ihrem Account freigeben.

Mögliche Anwendungsfelder sind:

  • Bid sniper: Da es sich bei Prosper um (umgedrehte) Auktionen handelt, ist hier das Ziel der Gebotsabgabe kurz vor Schluß des Listings zum optimalen Zinssatz
  • Automatische Umsetzung von Biet-Strategien: Zwar bietet Prosper mit den standing orders und den portfolio plans schon interne Möglichkeiten zur automatisierten Umsetzung eigener Strategien, aber noch komplexere Strategien sind mit Bordmitteln nicht umzusetzen. Der Mehrwert könnte bei den Dritt-Applikationen in der besseren Prognose des Ausfallrisikos (durch statistische Auswertungen) liegen. Die Applikation würde dann auf die Kredite mit dem besten Ertrag/Risiko Verhältnis bieten.

Es bleibt abzuwarten, welche Art von Applikationen an den Markt gehen und in welchem Maß Anleger bereit sind diesen „Vollmacht“ über den Einsatz ihrer Gelder bei Prosper zu gewähren. Spannendes Thema. 

Mehr dazu und zu weiteren Neuerungen bei Prosper gibt es bei Wiseclerk.

Änderungen bei Prosper

Beim amerikanischen P2P-Kredit Service Prosper.com gab es beim letzten Update einige größere Änderungen. So steigt zum Beispiel der maximal erlaubte Zinssatz von bisher 29 auf 36 Prozent. Wesentlich verbessert wurde die Information über die vorraussichtliche Rendite die im Listing zum Zeitpunkt des Gebots angezeigt wird.

Neu ist, das die Abschätzung der Rendite (estimated return) nicht mehr auf Daten der Kreditratingagentur Experian beruht, sondern auf Prosper eigenen Kalkulationen basierend auf der tatsächlichen Entwicklung ähnlicher Kredite in der Vergangenheit. Je nach Kredit können die Auswirkungen drastisch sein.
In obigem Screenshot sinkt so die Rendite ausgehend von einem Nominalzins von 19,95% durch den Risikoabschlag von 15,81% die Gebühr von 1% und weitere Anpassungen auf magere 1%.

Prosper hat nun auch eine „authenticatedAPI Schnittstelle die es Dritt-Applikationen ermöglicht sich im Namen der Nutzer einzuloggen, sofern diese ihre Zugangsdaten der Dritt-Applikation zur Verfügung gestellt haben.

Bisher war Prosper ein Vorbild von Transparenz. Ab sofort sind alte Listings aber nicht mehr öffentlich einsehbar. Anleger sehen diese Änderung negativ, da sie die Möglichkeiten aus der Vergangenheit zu lernen und die eigene Anlagestrategie zu verbessern, stark einschränkt. Prosper begründet den Schritt mit Bestrebungen den Schutz der Privatspäre und den Datenschutz zu erhöhen.

Schließlich hat Prosper erste Schritte unternommen, um einen Handel zwischen den Anlegern von getätigten Invests zu ermöglichen. Ziel ist das Anleger in einem secondary market Kreditanteile kaufen und verkaufen können.

Online Pranger für säumige Prosper Schuldner

Die Website Wallofsham.com stellt säumige Schuldner der amerikanischen Peer-to-Peer Kredit Plattform Prosper.com* an den virtuellen Pranger. Dabei werden z.T. auch persönliche Angaben wie Namen der Schuldner veröffentlicht.

Die Website verletzt dabei absichtlich Richtlinien zum Schutz der Privatspäre bei Prosper.com. Prosper hat die Bestimmungen zu personally identifiable information (Pii) zuletzt am 19. September verschärft, stieß dabei aber auf Unverständnis bei einigen Anlegern, da auch der Verweis auf solche Informationen verboten ist, die der Schuldner selbst online gestellt hat und damit bewusst oder unbewusst seine Identität offenbarte. Außerdem hat Prosper Anleger bestraft (gebannt) wegen Verletzung der Richtlinien, die Hinweise auf kriminelle Tatbestände von Schuldnern recherchiert und veröffentlicht hatten.

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MyC4 – Wenn der Biet-Roboter Kredite nach Afrika gewährt

Und er sagte seinem elektronischem Assistenten: Nimm das Geld auf meinem Konto und vergib es in 10 Euro Paketen als Kredite an passende Kreditnehmer in Afrika.

Klingt wie aus einem SF-Roman, oder? Zwar dramatisch überspitzt formuliert, aber seit gestern gibt es bei MyC4 die Automatic Bidding Funktion, die genau das ermöglicht. Der Anleger gibt Kriterien wie z.B. Zinssatz, Gebotshöhe etc. vor und der Biet-Assistent bietet auf alle passenden Kreditprojekte. Ein Nutzer hier aus dem Forum hat es bereits ausprobiert.
Bei Prosper.com gibt es diese automatischen Gebote schon länger, dort heissen sie Standing Orders und es sind deutlich mehr Auswahlkriterien möglich.

Außerdem neu bei MyC4 ist die Möglichkeit Geld via Paypal dorthin zu transferieren. Mads Kjaer, CEO von MyC4, äußerte sich dahingehend, dass er das Auto Bidding auch als notwendiges Instrument für Wohlfahrtsorganisationen sieht, wenn diese Großbeträge ohne großen adminstrativen Aufwand auf Kredite an Kleinunternehmer in Afrika verteilen wollen.