Hochrechnung Smava Umsatz durch Kredite – August 2010

Auf Basis der Wiseclerk Daten für Kreditprojekte, die im August endeten, habe ich eine aktuelle Hochrechnung der monatlichen Umsätze, die der P2P Kreditmarktplatz Smava erwirtschaftet, erstellt:


Erläuterung: Nicht berücksichtigt sind Erlöse aus dem Verkauf der Restkreditversicherungen sowie eventuelle Erlöse aus dem Inkasso.

Die Smava Umsätze sind im Gegensatz zu denen von Auxmoney nahezu direkt abhängig vom Wachstum des Kreditvolumens. Gegenüber meiner letzten Hochrechnung der Smava Erlöse (März 2010), hat sich der Monatsumsatz der Smava GmbH um gut 10.000 Euro erhöht. Inzwischen sind aber auch die Gebühren höher als im März.

Erst Kredite vergleichen – nicht direkt Kreditprojekt einstellen

P2P Kredite erscheinen vielen Kreditnehmern als die bessere Wahl – weniger Bürokratie, den eigenen Wunschzinssatz selbst vorgeben und transparente und nachvollziehbare Vergabekriterien.

Dennoch sollten Kreditsuchende natürlich trotzdem prüfen, ob eine konventionelle Finanzierung für sie nicht günstiger ist. Je nach Bonität kann ein Ratenkredit von einer Bank günstiger sein, als ein Kredit von Smava* oder Auxmoney. Auf P2P-Kredite.com gibt es seit gestern die Möglichkeit sehr schnell per Mausklick die aktuellen Angebote verschiedener bekannter Anbieter für Kredite vergleichen zu lassen. Der Kreditrechner wirft nach Eingabe von Kreditbetrag und Kreditlaufzeit eine Tabelle mit den Kreditkonditionen aus. Selbstverständlich werden dabei die Kosten gemäß Preisangabenverordnung (PAngV) berücksichtigt und ausgewiesen.

Die Einsparungen durch den Kreditvergleich summieren sich auch bei nur geringfügig günstigeren Zinsen (und/oder Kosten) über die Laufzeit.

Frauen haben bei Smava bessere Chancen auf einen Kredit

Studien über die Kreditvergabe im klassischen Bankgeschäft zeigen, dass Banken bei Geschäftskunden zu einer Diskriminierung von Frauen neigen, urteilt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in der aktuellen Pressemitteilung vom 04. August 2010. Auf Basis dieser Erkenntnis untersuchte das Institut, wie sich die Kreditvergabe an Frauen auf Internet-Kreditplattformen darstellt. Das DIW analysierte für diese Untersuchung zu „Krediten für Unternehmerinnen“  die Vergabe von Geschäftskrediten bei Smava*.

Das DIW kommt zu dem Ergebnis, dass Unternehmerinnen gleiche oder sogar bessere Chancen als Unternehmer haben, den gewünschten Kredit zu bekommen. Ein erfreulicherweise klarer Gegensatz zu den Befunden der Studien über die Kreditvergabe bei Geschäftskunden im klassischen Bankgeschäft. Geschlechtsspezifische Klischees, etwa dass Frauen schlechtere unternehmerische Fähigkeiten hätten, spielen auf der Internet-Kreditplattform www.smava.de offensichtlich keine Rolle, resümierte das DIW.

„Ich freue mich, dass das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung unseren Anspruch an eine Kreditplattform, bei der jeder eine gleiche Chance kriegt, mit dieser Untersuchung bekräftigt“, sagt Alexander Artopé, Geschäftsführer und Mitgründer von smava. „Unsere zentralen Prinzipien auf smava.de sind Selbstbestimmung, Transparenz und Gleichberechtigung zwischen Kreditnehmer und Anleger“, so Artopé weiter.

(Quelle: Smava Pressemitteilung)

Kommt die „Dritte Welle“?

In den letzten Monaten führte der Kreditgeberüberhang bei Smava* dazu, dass nahezu alle Kreditgesuche umgehend finanziert wurden. Die Statistik über die Anzahl der offenen Kredite zeigt jedoch, dass die Zahl der noch offenen Kreditgesuche seit Anfang Juni wieder steigt.

Ähnliche Situationen gab es schon im August 2008 und im März 2009 (siehe Grafik). Damals ging diese unbefriedigte Kreditnachfrage auch mit einem Hoch der Smava Zinsen einher.


(Quelle: Smava Kredit Statistiken von Wiseclerk.com)

Die Ausgangssituation ist diesmal etwas anders. Am Verhältnis Kreditgeber zu Kreditnehmen hat sich nichts grundlegendes geändert. Aber die neue Risikoprognose für neue Smava Kredite und die Zahlen aus den neuen Smava Marktplatzstatistiken zeigen wie von mir erwartet Wirkung: die Anleger agieren vorsichtiger. In der Folge werden einige Kredite mit „niedrigeren“ Zinsen nicht mehr so schnell finanziert wie zuvor und der Durchschnittszinssatz ist bei einigen Bonitäten im Juni bereits deutlich gestiegen.

Neue Smava Marktplatzstatistiken

Smava* hat die zur Verfügung stehenden Statistiken überarbeitet. Diese sind jetzt unterteilt in „Übersicht“ und „Performance der Anlagepools„. Insgesamt sind mehr Informationen ablesbar als zuvor – Anleger die an die bisherigen Statistiken gewöhnt sind, müssen sich aber erst kurz neu orientieren. Um z.B. in den Statistiken zur Historie der Zahlungsquoten zu kommen, klickt man in der Performance-Sicht erst auf „Weitere Details einblenden“ und dann auf die mit einem Link hinterlegte „Durchschnittliche Zahlungsquote eines Pools“ und gelangt dann zur poolspezifischen Entwicklung (Beispiel: A60).

Gut finde ich, dass Smava die Renditen nicht mehr nur mit den erwarteten Zahlunsquoten berechnet, sondern dass sich (in der Performance-Sicht) jetzt auch ein „Renditebeispiel mit letzter finaler Zahlungsquote“ findet. Die letzte nicht vorläufige Zahlungsquote wurde schon länger von einigen Anleger als ein wichtiges Kriterium zur Festsetzung ihrer Zinsuntergrenze für Neuanlagen herangezogen.

Auch plastischer durch die neuen Statistiken werden die Risiken durch die Ausfälle. So beträgt der Anteil der ausgefallenen H36 Kredite 28,9% – eine deutliche Warnung. Die Rechnung mit den neuen Risikowerten (siehe frühere Artikel) führt nun natürlich auch zu niedrigeren angezeigten erwarteten Renditen. In den letzten 120 Tagen legten Anleger in H36 zu einem durchschnittlichen Nominalzins von 12% an. Wenn der neue Risikoaufschlag von Smava sich als realistisch herausstellen sollte, dann werden diese Anleger eine negative Rendite von 1% haben.

Ich erwarte, dass die neue Berechnungsweise, die geringere Renditeerwartungen anzeigt, zu mehr Vorsicht bei den Anlegern führt und damit die Smava Zinsen im Juni und Juli 2010 deutlich gegenüber Mai 2010 steigen werden.

Wer als Ergänzung zu den reinen Tabellen gerne graphische Auswertungen nutzt findet Charts in den Smava Statistiken auf Wiseclerk.com.

Die neuen Smava Emails mit den Rückzahlungstabellen

Bisher wurden Smava Anleger am „Zahltag“ per Email informiert, bei welchen Krediten ein Verzug eingetreten ist. Dazu gab es je betroffenen Kredit ein einzelnes Email.

Seit gestern ist das Geschichte, denn nun bekommen Anleger ein Email mit einer übersichtlichen Tabelle, die die wesentlichen Fakten für alle Kredite enthält. Aufgeführt sind Status, Tilgung, Zinsen und Poolausgleich.

Wünschenswert wären aus meiner Sicht noch Spalten für Pool (z.B. „A36“) und der Berechnung zugrunde liegende aktuelle Poolquote. Wobei letzteres vielleicht auch zu Verwirrung oder Erklärungsbedarf führen würde, denn in die Poolzahlung fliesst ja nicht nur die allerletzte Poolquote ein.

Abbildung der Tabelle aus den neuen Smava Informations-Emails:

Smava Kredite über volle Laufzeit zurückgezahlt

Diesen Monat vollendeten die ersten 3 Smava Kredite, in die ich im April 2007 investiert hatte, die 36 Monate Laufzeit. Damit kann ich nun das erste Mal auf Basis tatsächlicher Ergebnisse statt auf Basis von Prognosen und Hochrechnungen ermitteln was das Investment in P2P Kredite bei Smava am Ende bringt.

Kurz gesagt: Ich bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden.

Die Rendite liegt bei 2 Krediten etwas unter der damaligen Prognose. Das liegt daran, dass die Ausfallraten in den Pools etwas höher waren, als aufgrund der Schufa Werte erwartet und dementsprechend waren die Zahlungsquoten geringer und der Poolausgleich höher.

Dennoch sind die Renditen bei dem Fernseher-Kredit und bei dem Kredit für die neue Küche deutlich besser, als beispielsweise ein Anlage auf einem Tagesgeldkonto.

Nachtrag: Ich sollte mich zukünftig besser nicht ohne nachrechnen auf Zahlen aus der Smava Vertragsdetails Anzeige verlassen. Die Rendite (IST) Werte aus der unten stehenden Tabelle hatte ich von dort übernommen, ohne nachzurechnen. Ein aufmerksamer Leser hat mich eben angerufen und darauf hingewiesen, die 1,8% können nicht stimmen. Recht hat er. Beim Nachrechnen komme ich auf ca. 3,7%. Auch beim zweiten Kredit berechne ich viel höhere Renditen als Smava (6,5% statt 4,7%). Beim Dritten scheint es dagegen zu stimmen.

Update: Betroffen war nur die Renditeberechnung von 36 Monats-Krediten im letzten Monat der Laufzeit. Bereits einen Tag später hat Smava diesen kleinen Fehler korrigiert.

Auch für Smava ist die Beendigung des ersten „Kreditzyklus“ Anlass die Daten auszuwerten und die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen.  So wird Smava ab Juni die Risikoberechnung aktualisieren.

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Exklusiv: Smava wird Gebühren nochmal erhöhen

Smava* plant im Juni eine Anhebung der Gebühren für Anleger und Kreditnehmer. Smava Geschäftsführer Alexander Artopé hat mir telefonisch erläutert, dass Smava die Gebühren bei Kreditnehmern auf 2,5% (für Kredite mit Laufzeit 36 Monate) bzw. auf 3,0% (für Kredite mit Laufzeit 60 Monate) erhöhen wird. Der Mindestbetrag von 40 bzw. 60 Euro bleibt unverändert.

Für Anleger gibt es dann nicht mehr die fixe Gebühr von 4 Euro pro Gebot, sondern eine prozentuale Gebühr von 1,35% des Gebotsbetrages. Neu ist, dass Smava nicht nur bei widerrufenen Krediten die Gebühr erstattet, sondern auch wenn der Kredit in den ersten 6 Monaten vorzeitig durch den Kreditnehmer getilgt wird, 50% der Gebotsgebühr an die Anleger erstattet.

„Wir glauben, dass die Gebühren fair sind, da wir in den letzten Monaten ein wesentliches besseres Produkt geschaffen haben. Insbesondere für die Kreditnehmer können wir inzwischen eine sehr schnelle Finanzierung bieten“, sagte Alexander Artopé mir.

Smava wird zum gleichen Zeitpunkt auch die Risikodaten aktualisieren (diese basieren dann nicht mehr ausschließlich auf den Schufa Daten), so dass Anleger sehen können, dass auch mit den neuen Gebühren sehr attraktive Renditen erzielbar sind.
Als ein Aspekt für die Gebührenerhöhung wurde auch angeführt, dass Smava sich erfolgreich auf Kredite für Selbständige konzentriert hat, die Kreditprüfung bei Selbständigen laut Artopé aber arbeitsaufwändiger ist.

Meine Bewertung
Smava’s derzeitige Gebührenstruktur gilt erst seit Februar 2009. Natürlich ist das Produkt weiterentwickelt worden und gerade die Attraktivität für Kreditnehmer mag gestiegen sein, ich denke aber der Hauptgrund für die Erhöhung wird sein, dass Smava auf den Break-Even hinarbeitet um die Profitabilität des Marktplatzes zu erreichen. Zudem wird glaube ich manchmal erst im Betrieb tatsächlich sichtbar wie hoch die operativen Kosten für Teilprozesse tatsächlich sind. Mit Sicherheit drücken Smava auch die Marketingkosten für die Gewinnung der Kreditnehmer.
International haben jedenfalls fast alle P2P Kreditmarktplätze in mehreren Stufen seit der Gründung die Gebühren angehoben, zuletzt Zopa.

Bezogen auf Smava glaube ich, dass die Anleger auch die neuen Gebühren (mit Murren) akzeptieren werden. Schon dieerstmalige Einführung der Gebotsgebühr führt zwar zu negativen Kommentaren hat das Wachstum aber nicht beeinträchtigt.

Kritischer sehe ich die Erhöhung der Gebühren für die Kreditnehmer. Das schwächt die Wettbewerbsposition von Smava, denn es erhöht (wenn nicht sofort, dann mittelfristig) den Effektivzins. Die Alternative Ratenkredit von der Bank könnte dann wieder kommerziell besser aussehen.

Überhaupt war eins der Kernargumente mit denen P2P Kreditbörsen angetreten waren, die Bank als Mittelsmann auszuschalten und den Spread zwischen Anlagezins und Kreditzins zu verringern und so eine Win-Win Situation zu schaffen. Das Argument mag zwar auch bei der neuen Gebührenhöhe noch gelten, viel Luft ist dann aber nicht mehr.

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