Fragen und Antworten von Studenten zum Thema P2P Kredite

Aufgrund meiner 2 Blogs erreichen mich neben Anfragen von der Presse auch ab und zu Anfragen von Studenten, die Arbeiten zum Thema P2P Kredite schreiben mit der Bitte um ein Interview bzw. Beantwortung eines Fragenkataloges. Oft sind die Fragestellungen relativ ähnlich zu solchen, die ich in der Vergangenheit schon beantwortet habe. Ich habe mir daher überlegt, dass ich solche Anfragen zwar weiter beantworte, aber nur wenn der Anfragende zustimmt, dass a) die Fragen und Antworten von mir im Blog veröffentlicht werden und ich b) ein Exemplar der fertigen Arbeit (zum Lesen; nicht zur Veröffentlichung) bekomme.

Auf diese Art und Weise wird hier ein Fundus wachsen, den zukünftige Studenten nutzen können, um zu sehen, mit welchen Fragestellungen sich Studenten bisher u.a. befasst haben. Den Anfang machen heute Fragen einer Studentin des IMB Institute of Management Berlin der Hochschule für Wirtschaft und Recht an mich.

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Neues Buch: P2P Kredite und Crowdinvesting – Chance oder Risiko für Volksbanken?

Robert Koch hat gerade seine Masterarbeit abgeschlossen und auch in Buchform ‚Crowdinvesting und Peer-to-Peer-Lending: Genossenschaftsbanking 2.0 als neue Strategie der Unternehmensfinanzierung‚ veröffentlicht. In der rund 140 Seiten umfassenden Arbeit beschreibt Koch die Phänomene P2P Kredite und Crowdinvesting und analysiert sie im Hinblick auf den Markt in Österreich. Er vergleicht die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich mit denen in den USA, Großbritannien und den USA. Koch hat zudem umfangreiche Befragungen in seine Arbeit einbezogen. Befragt wurden 14 Experten, 11 Verantwortliche von (internationalen) P2P Kreditplattformen (von 60 angeschriebenen) und 17 Verantwortliche von (internationalen) Crowdfunding Plattformen (von 124 angeschriebenen). Kernfragen, die Koch beantworten will, ist welche Rolle P2P Kredite, Crowdinvesting und Crowdfunding für österreichische Genossenschaftsbanken spielen kann und ob die Marktgröße in Österreich ausreichend groß ist um eine solche Plattform zu unterhalten.

Koch kommt zu folgendem Ergebnis:

Wie sowohl die Befragung der Experten und der Führungspersönlichkeiten von Peer-to-Peer sowie Crowdfunding-Plattformen als auch die Trendanalyse eindeutig zeigen, ist die Zeit reif  für Online-Crowdlending in Österreich. Es könnte sich sogar um das Übergangsstadium, welches Václav Havel angesprochen hat, handeln, in dem sich die (Finanz-)Welt derzeit befindet.
Aufgrund der unterschiedlichen Größe der Genossenschaftsbanken ist eine einheitliche Umsetzungsstrategie schwierig.  …Eine Umsetzung sollte bei den österreichischen Genossenschaftsbanken wegen der zu bedenkenden rechtlichen Abklärungen unbedingt in Zusammenarbeit mit ihrem Rechtsverband … geschehen.
Grundsätzlich ergeht … konkret die Empfehlung an die genossenschaftlichen Banksektoren, sich diesem Thema intensiv zu widmen und die Gründung einer überregionalen oder mehrerer regionaler Plattformen anzustreben. Genossenschaftsbanking und Crowdlending stellen eine sinnvolle Symbiose dar, wobei sich Crowdlending als neues Tätigkeitsfeld ideal in die Struktur der Genossenschaftsbanken einfügen
sollte. …
Basierend auf … und aufgrund der Tatsache, dass das Kernklientel der Volksbanken die Klein- und Mittelunternehmen sind, ist die Gründung einer Crowdinvesting-Plattform zu präferieren. Erst in einem weiteren Schritt sollte die Etablierung einer Peer-to-Peer-Plattform angedacht werden.
… erscheint die Möglichkeit der Umsetzung einer Crowdinvesting bzw. später auch einer Peer-to-Peer-Plattform zukunftsfähig. Die (Finanz-)Welt um uns verändert sich gerade in Zeiten von Krisen und der schnellen Veränderungen massiv. Es liegt also an den Konstrukteuren und Lenkern in den genossenschaftlich organisierten Banksektoren, die Zeichen der Zeit zu erkennen und zukunftsweisend zu handeln.

Es wird spannend sein, zu beobachten, ob die erste P2P Kredit Plattform in Österreich von einer Bank gegründet und betrieben werden wird.

Die aktuelle Situation von Crowdfunding in Deutschland

Die gerade fertiggestellte Bachelorarbeit ‚Ausprägungsformen des Crowdfundings im Bereich der alternativen Finanzierung‚ von Kai Dorner ordnet P2P Kredite (Crowdlending) nebst Crowdinvesting, Crowdsupporting und Crowddonation als Formen von Crowdfunding ein. Dorner zeigt die Motivation der Kapitalgeber sowie die Chancen und Risiken auf. Schwerpunkt ist eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation im deutschsprachigem Raum.

Kai Dorner hat mir die Arbeit freundlichweise übersandt mit der Genehmigung sie hier auf P2P-Kredite.com zum Download bereitzustellen.

DIW-Studie: Online Kreditmarktplätze gewinnen an Beliebtheit

Eine neue Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt, dass dabei längst nicht nur online-affine junge Kunden und Männer auf Online Kreditplattformen zurückgreifen. Immer mehr klassische Bankkunden leihen sich Geld von Privatpersonen im Internet. Die Studie des DIW mit dem Titel „Internet-Kreditplattformen ziehen immer mehr traditionelle Kreditnehmer an“ vergleicht erstmalig die demographischen Kundenmerkmale der größten deutschen Kreditplattform www.smava.de mit denen von Bankkunden. Entgegen der Erwartung der Autoren, unterscheidet sich die Altersverteilung der Kreditnehmer kaum. Für Überraschung sorgen insbesondere Personen über 65: Laut Studie nutzen gerade ältere Menschen Online Kreditplattformen häufiger als Kreditangebote von Banken.

Einige Ergebnisse:

  • – Online Kreditplattformen erfreuen sich wachsender Beliebtheit – und locken laut DIW-Studie immer mehr klassische Bankkunden an
  • Demographische Unterschiede traditioneller und moderner Kreditnehmer werden immer geringer

Quelle: Pressemitteilung

Studie: P2P Kredite keine Gefahr für Banken

Peer to Peer Kredite stellen derzeit keine Gefahr für das (Kern)geschäft der Banken dar. Für die Studie Branchenkompass 2010 Kreditinstute haben Steria Mummert und das F.A.Z. Institut forsa beauftragt 100 Entscheider aus 100 Kreditinstituten in Deutschland zu befragen.

Rund vier Fünftel der Befragten sind der Ansicht, dass P2P Kreditmarktplätze dem traditionellen Bankgeschäft nicht spürbar Marktanteile streitig machen können.

Für Deutschland ist das derzeit sicher richtig. Die Fragen sind, was „spürbar“ ist und wie lange das so bleibt. In Großbritannien hat sich Zopa im relevanten Segment inzwischen rund 1,5% Marktanteil der Kredite gesichert.

(via Lothar Lochmaier)

Frauen haben bei Smava bessere Chancen auf einen Kredit

Studien über die Kreditvergabe im klassischen Bankgeschäft zeigen, dass Banken bei Geschäftskunden zu einer Diskriminierung von Frauen neigen, urteilt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in der aktuellen Pressemitteilung vom 04. August 2010. Auf Basis dieser Erkenntnis untersuchte das Institut, wie sich die Kreditvergabe an Frauen auf Internet-Kreditplattformen darstellt. Das DIW analysierte für diese Untersuchung zu „Krediten für Unternehmerinnen“  die Vergabe von Geschäftskrediten bei Smava*.

Das DIW kommt zu dem Ergebnis, dass Unternehmerinnen gleiche oder sogar bessere Chancen als Unternehmer haben, den gewünschten Kredit zu bekommen. Ein erfreulicherweise klarer Gegensatz zu den Befunden der Studien über die Kreditvergabe bei Geschäftskunden im klassischen Bankgeschäft. Geschlechtsspezifische Klischees, etwa dass Frauen schlechtere unternehmerische Fähigkeiten hätten, spielen auf der Internet-Kreditplattform www.smava.de offensichtlich keine Rolle, resümierte das DIW.

„Ich freue mich, dass das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung unseren Anspruch an eine Kreditplattform, bei der jeder eine gleiche Chance kriegt, mit dieser Untersuchung bekräftigt“, sagt Alexander Artopé, Geschäftsführer und Mitgründer von smava. „Unsere zentralen Prinzipien auf smava.de sind Selbstbestimmung, Transparenz und Gleichberechtigung zwischen Kreditnehmer und Anleger“, so Artopé weiter.

(Quelle: Smava Pressemitteilung)