In letzter Zeit gibt es bei Smava.de* vermehrt Kreditprojekte bei denen die Kreditnehmer angeben, dass sie eine unerwartet hohe Steuerzahlung (meist aus gewerblicher oder freiberuflicher Tätigkeit) ans Finanzamt zu leisten haben und dazu einen Kredit aufnehmen möchten. Aktuelles Beispiel: Geld fürs Finanzamt (13,9% Zinsen nominal = 15,63% Effektivzins p.a., 9.000 Euro, Bonität G)
Freut natürlich Smava, den Staatshaushalt und bei pünktlicher Rückzahlung auch die Anleger. Aber ich habe noch nicht verstanden, wo bei so hohen Zinsen die Motivation für den Kreditnehmer ist? Aus meiner Sicht eine kommerziell suboptimale Vorgehensweise, denn bei den Steuerbescheiden gilt i.d.R.:
Zahlung und Folgen verspäteter Zahlung
… Wenn Sie die Steuern nicht bis zum Ablauf des Fälligkeitstages zahlen ist für jeden angefangenen Monat der Säumnis ein Säumniszuschlag von 1 vH. des rückständigen Säumnisbetrages verwirkt. …
Abstottern beim Finanzamt kostet also rund 12% Zinsen im Jahr (man muss allerdings eine Vollstreckung durch einen Vollstreckungsaufschub vermeiden). Und das ist sogar noch die ungünstige Variante. Denn wer mit dem Finanzamt eine Stundung vereinbart zahlt nur 0,5% Zinsen pro Monat. (Quelle: Wikipedia Artikel u.a.)
Ich habe den Kreditnehmer Domego aus oben genannten Beispielprojekt mal angeschrieben. Mal sehen was er zu seinen Beweggründen sagt.
Hinweis: Dies ist keine Steuerberatung im Einzelfall, sondern eine Wiedergabe der generellen Sachlage auf Basis von Schilderungen in der Presse. In Ihrem individuellen Fall können andere Regelungen gelten. Bitte wenden Sie sich an den Steuerberater Ihres Vertrauens.