Gemeinsamkeiten der Problem-Kredite bei Smava

Bei Smava.de* sind bisher nur 8 von gut 450 Krediten ausgefallen. Weitere 9 sind aktuell in Verzug. Jeder der Anleger bei diesen Krediten wünscht sich natürlich im Nachhinein, er hätte nicht in diesen Kredit, sondern in andere investiert.

Die Kernfrage ist daher, gibt es Gemeinsamkeiten, die als Indikator für ein erhöhtes Risiko gewertet werden können?

Wenn ich mir die bei Wiseclerk gemeldeten Zahlungsausfälle und Zahlungsverzüge (derzeit insgesamt 12 Fälle) anschaue, dann sind die Kredithöhen gestreut, die Geschlechter gemischt, der KDF variert auch.

Auffällig sind hingegen:

Überdurchschnittliche Zinsangebote also ein Warnsignal? Sind diese Kreditnehmer so verzweifelt, dass sie um jeden Preis einen Kredit bekommen wollen?
Möglicherweise, allerdings gibt es m.E. noch zu wenig Daten um diesen Zusammenhang statistisch sicher zu belegen.
Außerdem habe ich in meinem Portfolio auch Gegenbeispiele wie Überbrückungskredit, Private Anschaffungen und Kfz-Reparaturen, die bisher pünktlich zahlen. Selbst wenn das Ausfallrisiko tatsächlich höher wäre, könnte es ggf. durch die überdurchschnittlichen Zinsen kompensiert werden.

Bankeratdsa kommt übrigens in einer Auswertung auch auf obige beide Besonderheiten. Er hat mehr Fälle untersucht und stuft zusätzlich altere Kreditnehmer, hohe Kreditgesamtsumme und Kreditnehmer mit mehreren Krediten als Risikofaktor ein.

Im Ausland gibt es z.T. sehr detaillierte Untersuchungen der Risikofaktoren, es ist jedoch fraglich ob und inwieweit diese auf das deutsche Modell übertragbar sind. Einer der Faktoren bei Prosper* ist aber, dass Kredite mit höheren Kreditsummen sich schlechter entwickeln als kleine Kredite.