Und wenn ja, welche Folgen könnte dies haben?
Smava* – First Mover für P2P Kredite im deutschen Markt – sieht man von „Konzepten“ wie elolly mal ab – wächst seit dem Launch vor ca. 3 Jahren stetig.
Und auch sonst hat Smava scheinbar fast alles richtig gemacht. Smava hat tolerable Ausfallraten, Anleger erzielten gute Renditen, erhält sehr positive Presseresonanz und die Ergebnisse der Suchmaschinenoptimierung können sich sehen lassen.
Was wenn es trotzdem nicht genug ist? Smava muss – nach Einschätzung mehrerer Marktbeobachter – sein Kreditneuvolumen noch um ein Vielfaches steigern um den Break-Even beim Cash-Flow zu erreichen. Bei Zopa (in England) soll dieser Meilenstein dieses Jahr, im 5. Jahr erreicht werden.
Nun weiß ich nicht, was der Business Plan von Smava besagt und wieviel Geduld die VCs haben, die Smava finanzieren. Ich bin sicher, dass Smava alles unternimmt, um das Wachstum anzukurbeln. Aber was, wenn das Wachstum sich nicht forcieren lässt? Und da Smava in puncto Pressearbeit und SEO schon viel erreicht hat, wo sollen da noch die Steigerungsraten herkommen?
Zudem ist zweifelhaft, ob P2P Kredite ein Markt sind, bei dem der First Mover durch die Netzwerkeffekte einen einschlägigen Vorteil hat. Der Engpass für das Wachstum sind bonitätsstarke Kreditsuchende. Und die gewinnt Smava nur mit erheblichen Online-Marketing Ausgaben. Außerdem wird mit der Mehrheit der Kreditnehmer nur ein Einmalgeschäft gemacht.
Der Haupt-Asset von Smava dürfte daher die große Anzahl von registrierten solventen Anlegern sein und das Vertrauen, dass diese in Smava setzen.
Aber gesetzt den Fall, ein neuer Marktplatz für P2P Kredite tritt in den MArkt ein und schafft es das Wachstumsproblem bei Kreditnehmern mit guter Bonität mit einem völlig neuen Ansatz zu lösen? Die Anleger sind nicht fest an Smava gebunden. Zumindest für die Neuanlage könnten viele zur Konkurrenz abwandern. Schon heute ist eine nicht kleine Anzahl von Anlegern sowohl bei Smava* als auch bei Auxmoney* investiert.
Wie kann Smava in dieser Situation reagieren?
Zum einen kann Smava versuchen, die „Burn Rate“ zu reduzieren und das vorhandene Kapital zu strecken. Die Marketing-Ausgaben und die Personalplanung sind dabei vermutlich tabu, da das Wachstum ja forciert werden muss. Bleibt eine Reduzierung variabler Kosten (Prozessoptimierung) und die Erhöhung der Einnahmen. Beides macht Smava bereits (die Gebühren steigen im Juni).
Natürlich kann auch über eine weitere Finanzierungsrunde „Zeit“ erkauft werden. Ich bin auch ziemlich sicher, dass Smava eine Dritte Finanzierungsrunde, wenn nötig, erfolgreich abschließen könnte.
Die Frage ist, ob Smava eine Exit-Option hat. Mit den vorhandenen Anlegern könnte Smava für eine Bank (oder einen sondstigen Finanzdienstleister) interessant sein. Ein solcher Verkauf wäre aber vermutlich kaum zu kommunizieren, da Banken genau die Projektionsfläche sind, gegen die Smava sich abheben will. Verkauf an einen anderen P2P Kredit Service (aus dem Ausland) scheidet als Option aus, da diese zwar z.T. sehr viel mehr Venture Capital bekommen haben, aber auch erstmal ihre inländischen Hausaufgaben machen müssen.
Quo vadis Smava? Diese Frage mag sich noch nicht heute stellen. Sie könnte sich aber stellen, wenn Smava es nicht schafft das Wachstum anzukurbeln.
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1 Gedanke zu „Wächst Smava zu langsam?“
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