Erfahrungen mit Steuerberatern

Elohim · Anmeldedatum: 03.03.2015 Beiträge: 2314 Wohnort: Milky Way

Hallo, ich dachte, ich frage einfach mal nach euren Erfahrungen und Meinungen in Bezug auf einen Steuerberater. Wer leistet sich einen, und warum? Wer verzichtet vielleicht sogar auch als Selbstständiger darauf, und warum?

Seit Oktober, mit Beginn meiner Selbstständigkeit, dachte ich, ich gönne mir das mal, aber ehrlich gesagt... Ist mir noch nicht ganz klar, ob das wirklich einen Mehrwert hat. Ca. 150€ im Monat dafür zahlen, ob mir das so viel an Steuern sparen kann, keine Ahnung. Die Belege für Einkünfte sammle ich, für Ausgaben, und mehr als... Die Formulare für mich ausfüllen kann er auch nicht, am Ende? Welchen wirklichen Mehrwert kann ein Steuerberater haben? Question

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Γνῶθι σεαυτόν

StefanAlbert · Anmeldedatum: 02.01.2017 Beiträge: 1322 Wohnort: Schleiz

Ich hab einen Bekannten der Steuerberater ist und der steht mir bei Fragen zur Seite. Ich hab nicht viel, nur die normalen Sachen eines Arbeitnehmers, ein Kleingewerbe und meine Kapitaleinkünfte. Von demher lohnt sich ein Steuerberater für mich wenig. Ist ja zum Großteil jedes Jahr das gleiche.

Der Mehrwert für dich als Selbständiger (Arzt bist du richtig?), liegt ja darin, dass du dich mit dem ganzen Steuerquatsch dann nicht mehr kümmern brauchst. Die lässtige Zeit mit dem Thema wird dir abgenommen und du kannst dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren.
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Polarstern · Anmeldedatum: 02.03.2017 Beiträge: 1422

Deine Anfrage finde ich aber etwas arg allgemein gehalten.

Wofür zahlst Du ihm eine monatliche Pauschale von 150€? Dafür, daß er dir nach Jahresende dann Deine Steuererklärung* macht, ja wohl nicht. Ich vermute mal eher, daß er Dir dafür Deine Buchführung anhand Deiner gesammelten Belege macht. In dem Fall kann man sicher drüber diskutieren, ob man das Geld nicht sparen und es selber machen könnte, aber auch darüber, ob du in der Zeit nicht besser Geld in Deinem Metier verdienst und ihn seins machen läßt.

Sicher füllen Steuerberater viele Formulare aus, aber in welcher Zeit könntest Du das in gleicher Qualität selber? Denke mal drüber nach.

Ich lasse meine Jahreserklärung auch vom StB. machen, obwohl ich es eigentlich selber könnte. Aber da ich Auslandsrenten dabei habe, bei denen ich mich steuerlich gar nicht auskenne, beiße ich lieber in den sauren Apfel und drücke da jedesmal knappe 200€ ab. Wäre vermutlich unterm Strich billiger, da mehr zu versteuern, und meinen Zeitaufwand bräuchte ich als nicht im Arbeitsmarkt befindlich auch nicht zu rechnen. Aber meine Faulheit ist es mir wert. Very Happy

Zudem ergötze ich mich jedes Jahr erneut über das Gesicht meiner Steuerberaterin, wenn die meine Zinserträge sieht. Da weder Finanzämter noch Steuerberater ne blasse Ahnung von p2p haben, hält sie mich vermutlich für nen Multimillionär. Laughing

Elohim · Anmeldedatum: 03.03.2015 Beiträge: 2314 Wohnort: Milky Way

Ja, allgemein gehalten: Da ich mich tatsächlich gar nicht gut auskenne. Also als Angestellter hatte ich immer selber die Erklärung gemacht, mit wenig Zeitaufwand und großem Nutzen. Aber was du sagst, StefanAlbert, stimmt... Kerngeschäft konzentrieren können hat allein schon einen Mehrwert (bin jetzt niedergelassener Psychotherapeut mit Vertragsarztsitz).

Ob am Ende etwas besseres rauskommt, das weiß ich halt nicht, aber ist ja auch nicht das Hauptkriterium. Die 125-150€ pro Monat, je nach Aufwand, hatten wir vereinbart für Buchführung anhand der Belege und Steuererklärung*, genau.

Und die ersten neugierigen Nachfragen wegen meiner hohen Kapitalerträge waren auch erbaulich! Wink

Was es halt wirklich bringt, an Zeitersparnis etc., ich weiß es einfach nicht (woher auch). Vielleicht gönne ich ihn mir mal ein Jahr, mein Cousin arbeitet seit Jahren mit ihm und ist hochgradig zufrieden. Und... Das ist kein gutes Argument, aber alle niedergelassenen Kollegen, die ich kenne, beschäftigen ebenfalls einen Steuerberater (und daher die Frage: Kosten, Nutzen).
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Γνῶθι σεαυτόν

nobodyofconsequence · P2P Legende Anmeldedatum: 02.09.2007 Beiträge: 5228

Also Buchhaltung selber machen nervt am Ende gewaltig, weil Du Dich immer fragst, ob Du jetzt alles rchtig gemacht hast, es gibt ständig irgendwelche Grenz- und Spezialfälle.

Und was man auch nicht vergessen darf: wenn Du einen professionellen Steuerberater und Buchhalter hast gehen die Finanzämter erst mal davon aus, dass Deine Buchführung zumindest korrekt ist. Spart alleine schon viel Ärger.

Ich finde den ganzen Steuerkram auch schon ärgerlich genug ohne, dass ich das auch alles noch selber machen muss.

Ich habe gerade ein Projekt, wo wir die Buchführung selber machen und obwohl da so gut wie nix anfällt (deshalb machen wir sie selber) ist es ultranervig. Für mein normales Geschäft würde ich das niemals tun.

Als Angestellter, einfach nur die Einkommensteuererklärung, ja, das bekommt man auch noch selber hin, aber auch da muss man überlegen, ob es einem die Lebenszeit wert ist.

StefanAlbert · Anmeldedatum: 02.01.2017 Beiträge: 1322 Wohnort: Schleiz

nobodyofconsequence · P2P Legende Anmeldedatum: 02.09.2007 Beiträge: 5228

scrooge · Anmeldedatum: 15.05.2009 Beiträge: 2181 Wohnort: Hamburg

WhatCrisis · Anmeldedatum: 28.06.2016 Beiträge: 333 Wohnort: UE

Nachdem meine Frau in die Teilselbständigkeit gegangen war, nahmen wir zwei Jahre lang einen Steuerberater. Der machte ausschließlich die Steuererklärung* (Lohn, Vermietung, Teilselbständigkeit) und nahm dafür über 500 Euronen. Da ich ohnehin immer alles mundfertig vorbereiten musste und die "Ergebnisse nach Steuern" sehr ernüchternd waren stimmte aus meiner Sicht das Preis-Leistungsverhältnis überhaupt nicht. Seither mache ich die Steuererklärung* mit Hilfe von WISO steuer:Sparbuch wieder selber (incl. Einnahmenüberschussrechnung) - läuft gefühlt besser als mit Steuerberater.
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