Mehr als die Hälfte der Rendite von Steuern verschlungen?

MichaelB · Anmeldedatum: 23.01.2016 Beiträge: 1

Vorab kurz zusammengefasst, was schön öfters zu Auxmoney* diskutiert wurde:

Gebühren und Verluste lassen sich bei Privatanlegern anscheinend nicht steuerlich geltend machen. (Stand Januar 2016)

Die Gebühren i.H.v. 1 Prozent wären zwar Werbekosten. Aber die Werbekosten sind durch den Sparerfreibetrag schon abgedeckt.

Und Verluste aus Kreditausfällen lassen sich im Normalfall auch nicht gegenrechnen, da ein vollstreckbarer Titel bei privaten Kreditnehmern erst nach 30 Jahren ausläuft und da - anders als bei Unternehmen - Privatanleger für solche Kredite keine Abschreibungen vornehmen dürfen.

Gehe ich nun mal von einem voll renditeorientierten Portfolio aus, welches (gemäß Portfolio Builder Stand 23.1.16) 14,87 % durchschnittlichen Nominalzins (= Bruttorendite) bringt und erwartete Verluste von 7,73 % birgt, dann käme ich nach Abzug der Gebühren auf eine angestrebte (Netto-) Rendite vor Steuern von rund 6 %.

Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag i.H.v. 26,38 % werden nun aber auf die Bruttorendite fällig und da mehr als die Hälfte der Bruttorendite von Verlusten und Gebühren aufgefressen werden, entsteht ein unschöner Hebeleffekt:

Bezogen auf die Nettorendite betragen die Steuern dann nämlich rund 64 %.

Und aus der Nettorendite vor Steuern i.H.v. rund 6 % wird dann eine Rendite nach Steuern i.H.v. rund 2 %.

Noch schlimmer: Sollten sich die Verluste bei einem noch weiter nach oben entwickeln, so bleibt zwar die Nettorendite vor Steuern erstmal noch eine Weile positiv, aber durch die hohe Steuerlast rutscht man bald schon nach Steuern insgesamt ins Minus.

Mag das mal jemand zweites nachrechnen?

Oktaeder · P2P Legende Anmeldedatum: 13.07.2010 Beiträge: 10695 Wohnort: Bei Karlsruhe

Das stimmt so und ist hier schon öfter diskutiert worden. Unter steuerlichen Aspekten lohnen sich Anteile mit niedrigeren Zinsen und Ausfallraten deutlich mehr - man könnte auch sagen Auxmoney* eigentlich gar nicht.
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KSAinvest · Anmeldedatum: 02.07.2013 Beiträge: 800

Claus Lehmann · Site Admin Anmeldedatum: 31.08.2007 Beiträge: 18008

Willkommen im Forum.

Das wird mit einer der Gründe sein, warum viele der langjährigen Anleger hier im Forum Marktplätze bevorzugen, die keine Gebühren von Anlegern verlangen, möglichst geringe Ausfallraten haben oder gar Sicherungsmechanismen.

Das führt mit zur Popularität von z.B. Mintos* , Twino* , Saving Stream* , Estateguru* und Bondora* - letztere unter diesem spez. Aspekt m.E. eher nur für estnische Kredite mit (sehr) guter Bonität.

Siehe auch diese Vergleichstabelle für die Merkmale im Überblick , falls noch nicht bekannt.
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igoloro · Anmeldedatum: 28.11.2014 Beiträge: 646 Wohnort: Erde

Bei Auxmoney* habe ich mich aus anderen Gründen verabschiedet, da braucht's die Steuerproblematik gar nicht.

Aber ein guter Hinweis, weil das wahrscheinlich über kurz oder lang noch dazugekommen wäre.

Mit den anderen Portalen werde ich mich demnächst beschäftigen, hoffentlich ist die Raubritterzeit bei den p2p-Portalen bald vorbei und es gibt anständige Rahmenbedingungen.
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nobodyofconsequence · P2P Legende Anmeldedatum: 02.09.2007 Beiträge: 5228

igoloro · Anmeldedatum: 28.11.2014 Beiträge: 646 Wohnort: Erde