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TTom
Anmeldedatum: 09.10.2011 Beiträge: 1495
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Verfasst am: 26.12.2019, 10:33 Titel: PKV vs GKV |
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Ich habe das Glück, nun über der Versicherungspflichtgrenze zu liegen und stehe somit vor der Wahl, ob ich in der GKV bleibe oder in die PKV wechsle.
Momentan tendiere ich zu einem Wechsel in die PKV und habe mich prinzipiell auch schon für einen Anbietetr entschieden. Für mich bietet die PKV folgende Vorteile:
- Zunächst deutlich niedrigerer Beitrag und somit deutlich mehr Netto vom Brutto
- Deutlich bessere Leistungen als in der GKV
Großer Nachteil ist ja, dass man bei Renteneintritt voraussichtlich deutlich mehr bezahlt und somit die Ersparnisse u.U. im Rentenalter wieder aufgefressen werden können.
Weiterer Nachteil:
Wenn man doch mal Kinder bekommt, wird es teurer - die sind aktuell bei mir noch nicht geplant.
Allerdings kann man ja bis zum Alter von 55 wieder unter bestimmten Bedingungen wieder in die GKV wechseln. Bin momentan 35 Jahre alt. Ich vermute, dass die Versicherungspflichtgrenze in den nächsten Jahren weiter signifikant um 1.000 - 1.500 Euro pro Jahr steigt. Ich vermute auch, dass diese Steigerung deutlich höher sein wird, als meine Gehaltssteigerungen, sodass innerhalb der nächsten 5 - 10 Jahre die Versicherungspflichtgrenze vermutlich wieder über meinem Gehalt liegen wird.
Daher rechne ich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren die Option zu haben bei Bedarf und zu hohen Beitragssteigerungen wieder zurück wechseln zu dürfen. Daher ist meine Tendenz aktuell zu einem Wechsel in die PKV.
Standet ihr auch schon vor der Frage? Wie habt ihr euch entschieden? _________________ Aktive P2P-Investments:
Bondora, Mintos
Auslaufend/Historisch: Estateguru*, Reinvest24*, Bondster*, Investly*, Funding Circle*, Auxmoney*, Lendermarket |
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sebastian
Anmeldedatum: 16.05.2019 Beiträge: 257 Wohnort: nahe München
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Verfasst am: 26.12.2019, 12:35 Titel: Re: PKV vs GKV |
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gute Frage, würde mich auch brennend interessieren.
ein Kollege eines Bekannten... so wurde es mir zumindestens erzählt,
ist in jungen Jahren die PKV gewechselt, und nach vielen Jahren ist er dann über Tricks wieder in die GKV gewechselt.
aber Details sind mir leider nicht bekannt. |
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Skippy
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Anmeldedatum: 26.11.2016 Beiträge: 856 Wohnort: Sol-System, 3. Planet Terra
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Verfasst am: 26.12.2019, 13:03 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Hey Ttom,
anhand Deiner Fragestellungen ist erkennbar das Du Dich mit dem Thema bereits auseinander gesetzt hast.
Alle Vor- und Nachteile, die Du aufgeführt hast, sind richtig.
Um meine Antwort richtig einordnen zu können, kurz mein "Lebenslauf" in Sachen GKV/PKV:
Baujahr 1960
GKV 1976 bis 1993 (17 Jahre)
Wechsel im Alter von 23,5 Jahren in die PKV
PKV 1994 bis 2014 (20 Jahre)
Wechsel im Alter von 54,5 Jahren in die GKV
Der Wechsel in die PKV vollzog sich aus den gleichen Gründen wie bei Dir. Geringere Beiträge und bessere Leistungen im Vergleich zur GKV.
Einsparung (1994) rd. 190,- € / Monat ==> kann man ja zurücklegen fürs Alter. Jährliche Steigerung in der PKV als Hochrechnung 4-6 %, aufgrund mehrere PKV-Abrechnungsperioden von Kollegen.
Betrag 212,- € / Monat (1994)
Tatsächliche Steigerung nach 5 Jahren ø 9,9 % p.a (1999)
Tatsächliche Steigerug nach 10 Jahren ø 8,2% p.a (2004)
Tatsächliche Steigerung nach 15 Jahren ø 8,2 % p.a (2009)
Tatsächliche Steigerung nach 20 Jahren ø 10,5% p.a (2014)
Betrag 656,- € / Monat (2014)
Hochrechnung ø 12,4 % p.a. Steigerung bis Renteneintritt (2026)
Fazit: Beitrag frisst Rente auf. ==> Leistungen und somit Beitrag reduzieren oder zurück in die GKV.
Entscheidung: Zurück in die GKV, da dort die Beiträge nicht ins Unermessliche steigen. Höhere Kosten des Gesundheitswesen werden über Steuergelder sozialisiert, während sie bei der PKV an die Versicherten weiter gegeben werden. Zudem die gesellschaftliche Diskussion die PKV in die GKV zu integrieren.
Wechsel in die GKV mit 54,5 Jahren. Möglich durch Einkommensreduzierung unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze ==> Teilzeit. Nur möglich wenn die Reduzierung des Einkommens finanziell verkraftbar ist. Zusatzversicherungen (z.B. Zahn, Brille, etc.) je nach Gesundheitszustand sinnvoll oder sogar notwendig.
Heute:
Bin wieder über der Beitragbemessungsgrenze, somit freiwillig Versicherter in der GKV.
Gewisse Leistungen (IGeL) zahle ich aus eigener Tasche, sofern ich sie für notwendig erachte und sie nicht über Zusatzversicherungen abgedeckt sind.
Ja, den Wechsel in die PKV würde ich wieder machen, Mitte Zwanzig. Aber rechtzeitig an den Wechsel in die GKV denken. Und vorallem: Die Gesetzeslage darf sich nicht ändern (Schlupfloch 55).
Und sonst:
Sehr viel höhere Bürokratie und Wartezeiten in der GKV.
Chefarztbehandlung in der PKV kann man sich schenken. Der Chefarzt ist eh meist in der Uni und der Oberarzt eher der Praktiker (visierter).
Generell:
Der Satz: "In der ersten Lebenshälfte opfern wir unsere Gesundheit um Geld zu verdienen. In der zweiten Lebenshälfte versuchen wir mit Geld unsere Gesundheit zurück zu erlangen" - funktioniert nicht so wirklich.
Das Wichtigste ist die Gesundheit!
In diesem Sinne
ein schönes Weihnachtsfest wünscht Dir
Gerhard _________________ Investiert in Buyback bei Mintos*, Iuvo*, Viventor*, Grupeer*.
Zuletzt bearbeitet von Skippy am 26.12.2019, 19:53, insgesamt 5-mal bearbeitet |
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stefans
Anmeldedatum: 27.05.2016 Beiträge: 1597
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Verfasst am: 26.12.2019, 13:05 Titel: Re: PKV vs GKV |
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finanztest 11 2019 titelseite "nur 3 von 120 tarifen sehr gut". nicht vergessen für die höheren beiträge im alter geld auf die seite zu legen. für beamte ist die privatversicherung ideal, denn da zahlt der staat viel im alter. |
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Apfelbaum
Anmeldedatum: 04.03.2017 Beiträge: 33
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Verfasst am: 26.12.2019, 19:01 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Hallo Ttom,
ich bin gleiches Baujahr wie Skippy doch in der PKV geblieben.
Monatsbeitrag 350 € ohne PV etc. jedoch 1300€ Eigenanteil
Ich habe leider erst 2003 umgestellt, damals ist der Beitrag von
208 auf 99 € gesunken. Ich habe meine Eigenanteil pro Jahr durch die günstigeren Beiträge erwirtschaftet.
Da ich nur kleine Gesundheitschäden hatte bin ich bei 6 Monaten Beitragsrückerstattung, der reale Versicherungbetrag ist so.
ca. 180€ / Monat + Gesundheitskosten bis 1300 €.
Dieses Modell ist schlecht für Vermittler aber super für junge, gesunde, Selbständige. _________________ Funding Circle (Ende), Mintos*, Viainvest*, Swaper*, Robo Cash, Bondora*, Viventor*, Grupeer*, leider auch Kuetzal, DoFinance |
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TTom
Anmeldedatum: 09.10.2011 Beiträge: 1495
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Verfasst am: 26.12.2019, 22:44 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Hallo zusammen,
Herzlichen Dank für eure ausführlichen Erfahrungen.
Das zeigt mir, dass ich mit meinem Ansatz wohl nicht ganz alleine bin.
Euch ebenfalls ein frohes Weihnachtsfest!
LG Tom _________________ Aktive P2P-Investments:
Bondora, Mintos
Auslaufend/Historisch: Estateguru*, Reinvest24*, Bondster*, Investly*, Funding Circle*, Auxmoney*, Lendermarket |
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Twintos
Anmeldedatum: 06.03.2017 Beiträge: 898
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Verfasst am: 26.12.2019, 23:55 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Wenn man alt ist gibt es nur eins: Die Techniker. |
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Tesla
Anmeldedatum: 30.05.2018 Beiträge: 148
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Verfasst am: 27.12.2019, 11:25 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Denke auch an die 9/10 Regel gzgl. Krankenversicherung der Rentner. Wenn man zu lang ein den PKV war muß man bei Renteneintritt alle Beiträge selber zahlen, auch in der GKV. |
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Claus Lehmann Site Admin
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Anmeldedatum: 31.08.2007 Beiträge: 18008
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Verfasst am: 27.12.2019, 11:26 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Hi TTom,
ich bin GKV versichert.
Zwei Punkte:
a) Möglichkeit der Familienversicherung ist ein wichtiger Faktor, der angessen bedacht werden sollte
b) Beiträge im Alter können bei PKV enorm steigen. Selbst wenn mir das nach dem Studium nicht so richtig bewusst war, war meine Überlegung, dass die GKV Beiträge immer für die Gesamtbevölkerung bezahlbar bleiben müssen. Selbst wenn sie also stark steigen sollten wären die GKV Beiträge für mich als Akademiker immer noch tolerabel.
Heutzutage ist zurückwechseln übrigens eigentlich kein Problem mehr, wenn Du es aktiv managest und das Alter im Blick hast
Je nach Firma
1) unbezahltes Sabbatical => fällst unter die Beitragsbemessungsgrenze
2) Arbeitszeit reduzieren gemäß Teilzeitarbeitsgesetz, z.B. auf 50%. Ggf. reicht das aus um unter die Beitragsbemessungsgrenze zu fallen ansonsten Kombination mit a) oder weiteren Maßnahmen.
Andererseits solltest Du im Blick haben, dass die Politik jederzeit die Rahmenbedingungen und damit dei Spielregeln verändern kann, und so z.B. eine Rückkehr erschweren kann. _________________ Meine Investments (aktualisiert 12/24):
Laufend: Bondora*, Estateguru*, Indemo*, Inrento*, Mintos*, Crowdestate* (Rest), October* (Rest), Linked Finance* (Rest), Plenti (Rest), Ventus Energy*, Seedrs*, Crowdcube, Housers* (Rest),
Beendet: Smava, Auxmoney, MyC4, Zidisha, Crosslend, Lendico, Omarahee, Lendy, Ablrate, Bondmason, Finbee*, Assetz Capital, Bulkestate, Fellow Finance, Investly*, Iuvo*, Landex, Lendermarket*, Lenndy, Moneything,
Neofinance*, Reinvest24, Robocash*, Viainvest*, Viventor, Zlty Melon |
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sebastian
Anmeldedatum: 16.05.2019 Beiträge: 257 Wohnort: nahe München
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Verfasst am: 27.12.2019, 12:24 Titel: Re: PKV vs GKV |
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man kann nur hoffen das die Politik die Rahmenbedingungen ändert.
Asoziales verhalten sollte nicht so ohne weiteres durchgehen.
Aber ich kann es verstehen das viele das so machen |
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Boddenfan
Anmeldedatum: 16.05.2019 Beiträge: 17
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Verfasst am: 27.12.2019, 13:11 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Bin Beamter und deshalb in die PKV gegangen.
Finds teilweise sehr nervig, weil man stets in Vorkasse gehen und sich dann alles zurückholen muss (von der Krankenkasse und vom Dienstherrn). Nicht selten wird die Erstattung zu Unrecht abgelehnt und man muss überlegen, ob sich der Aufwand lohnt, die Sache weiterzuverfolgen.
Die Beitragssteigerungen sind bei mir (noch nicht 40) auch jetzt schon ordentlich und erfolgen jährlich.
Als Beamter hat man aber das Glück, dass man sich ab zwei Kindern und als Pensionär nur zu 30% versichern muss (Rest übernimmt die Beihilfestelle), und dass die Pension im Vergleich zur Rente höher ausfällt. |
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Skippy
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Anmeldedatum: 26.11.2016 Beiträge: 856 Wohnort: Sol-System, 3. Planet Terra
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Verfasst am: 27.12.2019, 16:26 Titel: Re: PKV vs GKV |
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sebastian hat Folgendes geschrieben: |
...ist in jungen Jahren die PKV gewechselt, und nach vielen Jahren ist er dann über Tricks wieder in die GKV gewechselt.
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Tricks?
No Sir.
Durch Gesetz vorgegebene Möglichkeit von der PKV in die GKV zu wechseln, entweder durch Arbeitsplatzverlust (Arbeitslosigkeit) oder Verzicht auf Einkommen (Teilzeit).
Findest Du ein solches Verhalten asozial? _________________ Investiert in Buyback bei Mintos*, Iuvo*, Viventor*, Grupeer*.
Zuletzt bearbeitet von Skippy am 27.12.2019, 16:34, insgesamt einmal bearbeitet |
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Destiny
Anmeldedatum: 16.05.2017 Beiträge: 607
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Verfasst am: 27.12.2019, 16:27 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Ich finds auch asozial und habs selbst auch nicht gemacht (wobei einem dafür natürlich keiner dankt oder auf die Schulter klopft). Nicht nur das Wechseln zwischen PKV und GKV, dass ja nicht mehr als ein privatisieren der Gewinne und sozialisieren der Verluste ist. (Das Rückwechseln muss gänzlich verboten werden.) Auch die "Zweiklassenmedizin" geht mir gegen den Strich und gehört abgeschafft. Wobei man als privatversicherter (noch mehr als als gesetzlich versicherter) aufpassen muss, dass man nicht überversorgt wird und unnötige Untersuchungen über sich ergehen lässt, als Cashcow der Systemausbeuter.
Wird Zeit das es eine Art Bürgerversicherung für alle gibt, wie z. B. auch in Österreich. Dann kann sich jeder der möchte privat zusatzversichern (für Komfort etc.). Ärzte und Krankenhäuser die Termine nach Art der Versicherung vergeben gehören hart abgestraft und wenn nötig die Lizenz/Approbation entzogen. Und dass ausgerechnet Beamte, als Staatsdiener, sich privatversichern ist auch ein Treppenwitz der Geschichte. |
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nobodyofconsequence P2P Legende
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Anmeldedatum: 02.09.2007 Beiträge: 5228
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Verfasst am: 27.12.2019, 17:19 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Skippy hat Folgendes geschrieben: |
Findest Du ein solches Verhalten asozial? |
Natürlich, was denn sonst? Ich meine, was würdest Du denn SONST als "asozial" bezeichnen? Es ist die Ausnutzung einer Relegungslücke in einem Sozialsystem, dass man natürlich nie so gestalten kann, dann es überhaupt keine Regelungslücken gibt.
Ich meine, ich finde es jetzt auch nicht super schlimm oder so und es ist schließlich die gesetzliche Regelung und Du hast ein Recht die zu nutzen, man könnte sie ja ändern, wenn es ein großes Problem wäre, aber es ist IMHO definitiv asozial.
Die gesetzliche Regelung ist für Härtefälle gedacht, nämlich Leute, die halt im Alter kein so hohes Einkommen mehr haben und sich die PKV daher nicht mehr leisten können.
Sie ist nicht für Lebenszeitarbitrage über die Kosten/Leistungen der KV-Systeme gedacht. Letztlich belastet es die Kosten der Sozialsysteme maximal und treibt damit natürlich auch die Kosten der GKV, "wenn das jeder so machen würde",...
Daher würde ich mich nicht wundern, wenn die gesetzliche Regelung sich auch jederzeit mal ändern könnte, nämlich genau dann, wenn zu viele Leute anfangen, das zu machen. Dann ist ja sonst niemand junges und gesundes mehr da, der Deine hohen Kosten im Alter trägt. |
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Mikefamex
Anmeldedatum: 04.01.2019 Beiträge: 1651 Wohnort: Frankreich
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Verfasst am: 27.12.2019, 19:05 Titel: Re: PKV vs GKV |
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Sehe ich anders. So wie man Steuern legal sparen kann, Kosten absetzen, Investitionsverluste geltend machen kann, ist es für mich auch legitim, die Krankenkasse zu wechseln, um günstigere Tarife zu haben. |
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