Wurst Käse, Best Käse!

Omicron · Anmeldedatum: 26.01.2018 Beiträge: 719

Jeden Tag diskutieren wir über das ein oder andere ausgefallene oder suspendierte Unternehmen - ob und wann vielleicht was zurückkommt, oder bereits zurückgekommen ist. Dabei ist in mir das Interesse herangereift, zu untersuchen, wie meine Performance aussehen würde, wenn gar nichts mehr zurückkommt. Bis jetzt tracke ich in Portfolio Performance nämlich immer noch das bestmögliche Szenario, ind dem gar nichts abgeschrieben ist. Schließlich ist es auch bei Mintos* noch nicht "verloren".

Also bin ich mal hingegangen und habe alle Zahlungen, die zum heutigen Stichtag bei mir "im Schuldrückgewinnungsprozess" standen, als Totalverlust betrachtet. Für jedes der für mich relevanten sieben Unternehmen habe ich mir den Tag des Ausfalls/der Suspendierung herausgesucht, und genau zu diesem Tag die heute noch ausstehende Summe als Zinsbelastung in PP eingebucht. Damit habe ich das Worst Case Szenario erstellt.

Und weil es sich angeboten hat, mal kurz auf den Screenshot-Knopf zu drücken, dachte ich mir, ich teile das einfach mal mit euch. Die Graphen habe ich mit Notizen versehen, um aufzuzeigen, wann genau was passiert ist.

https://imgur.com/a/XDMTtTp

Die Realität wird am Ende wohl irgendwo zwischen diesen beiden Extremen liegen Smile

(Für die, die Portfolio Performance nicht kennen: es handelt sich um einen TTWROR-Graph. "Total Time Weighted Rate of Return". Sozusagen die prozentuale Gesamtrendite in Relation zum variablen Kontostand über die Zeit hinweg. Die durchchnittliche Jahresperformance dagegen ist jeweils im zweiten Screenshot unter "Interner Zinsfuß" zu suchen.)

carnold · Anmeldedatum: 20.05.2018 Beiträge: 1008

Interessant, zwischen 5.X und 13.X Prozent, wenn du bei 10 landest ist es doch dennoch ok, oder nicht... denke viele sind zufrieden, wenn sie insgesamt gesehen bei 10+ landen. Wie hast du die Zahlungen modelliert, die seit der Suspendierung schon geflossen sind? Müsste man dann ja eigentlich dem Verlust, den du eingetragen hast, ausrechnen, sonst ist der return ja nachträglich zu hoch in den Monaten danach?

Die gezahlten Zinsen beziehst du auch ein, ist richtig aber das machen viele nicht so, sollte man beachten zum Vergleichen.

Omicron · Anmeldedatum: 26.01.2018 Beiträge: 719

carnold · Anmeldedatum: 20.05.2018 Beiträge: 1008

Omicron · Anmeldedatum: 26.01.2018 Beiträge: 719

Es geht für mich um einen simplen Unterschied: "alles was noch ausstehend ist wird zurückgezahlt", gegenübergestellt mit "nichts was noch ausstehend ist wird zurückgezahlt". Dabei ist es relativ egal, ob die ausstehende Summe teilweise Zinsen enthält oder nicht. Wenn das Geld zurückkommt, habe ich es. Wenn es nicht zurückkommt, muss es abgeschrieben werden. Was bringt es mir also, die Zinsen rauszurechnen? Damit erhalte ich einen Wert, der nicht dem entspricht, was in der Realität mit dem Kontostand passieren würde.

Es kann aber sein, dass ich dich falsch verstehe, und du etwas anderes meinst, als ich. Wenn das der Fall ist, dann hilf mir bitte auf die Sprünge - am besten mit einem Zahlenbeispiel. Smile

carnold · Anmeldedatum: 20.05.2018 Beiträge: 1008

spassfuchs · Anmeldedatum: 17.08.2019 Beiträge: 43

Interessante Berechnung und Visualisierung, die du aufgeführt hast.
Daraus kannst du für dich sehen, dass selbst bei "Totalausfall" der aktuell Schwächelnden noch über 5% interner Zinsfuß herauskommen. Oder anders betrachtet: Dass es noch immer eine Reserve gibt (="es dürfen weitere LOs schwächeln), ohne, dass Verlust eingefahren wird. Das ist nur eine worst case Betrachtung, die sicherlich sehr beruhigend sein kann.

Leider leider kann ich das für mich nicht so übertragen, denn
- die Verluste sind erheblich größer, wenn man nicht so breit, wie es bei dir offensichtlich der Fall ist, diversifiziert hat (zum Glück sind die Anteile der meisten LOs bei mir auch recht gering)

- du bist schon recht lange dabei. Bevor nun nach und nach die LOs umkippen, hast du schon schön über 2 Jahre >10% als Zinsfuß eingefahren. Dieser geht nun deutlich runter.
Wer - wie ich - erst seit 12 Monaten dabei ist, landet beim "Worstcase-IZF" leider vermutlich immer im negativen Bereich.

Also - hoffen, dass es nicht zum worst case kommt und dann Lehrgeld im Zweifel auch als Lehrgeld rechtfertigen, indem man seine Lehren daraus zieht (z.B. nur kleine Anteile der LOs).

wurststurm · Anmeldedatum: 08.02.2020 Beiträge: 244

Hast du denn beim Wurst Käse Szenario auch berechnet, dass Mintos* ganz ausfallen könnte und du heute alles verlierst, inkl. aller Investments?
Wenn Wurst dann richtig.
Bei mir liegt Wurst übrigens bei etwa -40% und bester Käse bei etwa 15% und realistisch wirds wohl auf etwa -20% hinauslaufen.
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Omicron · Anmeldedatum: 26.01.2018 Beiträge: 719

Aus dem Szenario kann man aber keinen schönen Graph zeichnen Razz

carnold · Anmeldedatum: 20.05.2018 Beiträge: 1008

wurststurm · Anmeldedatum: 08.02.2020 Beiträge: 244

Dasselbe haben die Nutzer von Groupeer sicher auch gesagt.

Mintos ist eine Finanzfirma einiger weniger (windiger) Privatiers. Da kann schnell die Reissleine gezogen werden wenn sie nicht profitabel genug ist. Dass die Finanzdecke dünn ist haben wir bei der letzten Massenentlassung gesehen, den eingeführten Gebühren, dem krassen Rückgang der Investments, dem allgemein schlechten Stand von p2p. Wie es wirklich um Mintos* steht entzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute, solange Leute wie Kesenfeld ihr Geld via Mintos* herumschleusen können nimmt man auch einen Verlust in Kauf. Aber meine Hand ins Feuer dafür würde ich nicht legen. Bei all dem Murks der letzten Monate und freilich all dem Pech der dazu kam würde mich nichts wundern und als Möglichkeit in Betracht sollte man das allemal ziehen hier im p2p CCC Rating Umfeld.
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carnold · Anmeldedatum: 20.05.2018 Beiträge: 1008

wurststurm · Anmeldedatum: 08.02.2020 Beiträge: 244

Abgezogen habe ich schon alles - was ging. Aber das Leben ist viel zu schön und interessant und vielseitig, als dann man alles nur negativ sehen sollte. Das gilt auch für ptp.
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Iwan · Anmeldedatum: 26.03.2020 Beiträge: 174

Meine Zahlen sehen (über den Daumen gepeilt) etwa so aus:
Alle Kredite werden zurückgezahlt. +12 %
Momentan ausstehende Kredite suspendierter LO's werden nicht zurückgezahlt: -10 %
Mintos geht baden: -50 %

Mintos war für mich also mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Verlustgeschäft.

Ich halte es bei den Klöpsen, die sich Mintos* erlaubt (hat), inzwischen übrigens für wahrscheinlich, dass sie mittelfristig nicht überleben werden. Schon jetzt gehen immer mehr Investoren die Augen auf, und es gibt nicht genügend Naive, die nachkommen. Das wird sich in Zukunft noch verstärken.

Doso · Anmeldedatum: 27.10.2017 Beiträge: 2711

Bei mir wäre es im Wurst Käse so das ich nach Steuern Plus/Minus in etwa bei null raus käme. Vorausgesetzt die Zahlen auf dem Mintos* Dashboard stimmen halbwegs. Mittlerweile weiß ich nämlich nicht mehr wie ich jetzt gerade meine "Funds in Recovery" nachvollziehen kann. Das ändert sich gefühlt alle 2 Wochen.