Zur Diskussion gestellt: Aussage von Hans-Olaf Henkel

Chton · Anmeldedatum: 04.09.2012 Beiträge: 76

Hi,

gerade las ich auf focus online ein interessantes Interview bzgl. "Eurokrise".

Hans-Olaf Henkel im Interview
„Ich habe mich auf den Abstieg des Euros vorbereitet“

Darin heisst es er habe im Rahmen seiner 'Vorbereitung' u.a. einen Kredit aufgenommen, in der Annahme, dass Schulden im Falle des Eintritts seiner Befürchtungen an Wert verlieren.

Was meint ihr dazu ? Sollte das uns als Kreditgeber zu denken geben ?!

nobodyofconsequence · P2P Legende Anmeldedatum: 02.09.2007 Beiträge: 5219

Nein. Dinge, die Olaf Henkel sagt, sollte man grundsätzlich ignorieren.

Das Ganze ist ja eh nur relevant, wenn Du das Geld anschließend im Ausland anlegst. Als Anleger ist es palle, solange Dein Geld nicht gerade aus dem Ausland kommt.

Chton · Anmeldedatum: 04.09.2012 Beiträge: 76

creditguru · Anmeldedatum: 26.06.2012 Beiträge: 1749 Wohnort: Karlsruhe

Tut mir leid, aber von Hans-Olaf Henkel halte ich auch nicht viel.
Der war schon immer ein Euroskeptiker und hat zusammen mit anderen Leuten aus der Wirtschaft sogar mal einen Brandbrief an die Regierung geschrieben, den er in mehreren Zeitungen veröffentlichen lies und ihr den Euroaustritt nahegelegt, sowie die Einstellung aller Euro-Rettungsmaßnahmen
Von solchen Populisten halte ich mich lieber fern.

Meiner Meinung nach ginge es Deutschland wesentlich schlechter ohne den Euro als mit dem Euro und den Hilfsprogrammen für andere Länder.

Ein Kredit in Euro bringt dir solange nichts, sofern du dir damit nichts kaufst, das seinen Wert behält wenn der Euro wertlos würde.
Ein aufgenommener Kredit der später wertlos ist aber das Geld aufm Konto ebenfalls, bringt dir nichts.
Man kann das Geld also nur in eine andere Währung tauschen (und anlegen) sofern man der Währung mehr vertraut (und von deren Werterhalt überzeugt ist) oder man investiert in irgend etwas physisches (Haus, Edelmetall oder Aktien)

Wenn dein Geld aus dem Ausland käme und der Euro wertloser gegenüber dieser ausländischen Währung würde, dann müssten die Zinserträge schon enorm gut sein, die du erwirtschaftest, um diesen Währungsverlust zu kompensieren. Ist das nicht der Fall, hast du nachher Miese gemacht beim Rücktausch in die Heimat- bzw. Ursprungswährung.

nobodyofconsequence · P2P Legende Anmeldedatum: 02.09.2007 Beiträge: 5219

Bingo.

Henkel hat ein Talent, mit allem, wofür er lobbyiert voll daneben zu liegen.

Er hat groß Promo gegen den Euro gemacht, von dem die Deutsche Wirtschaft massiv profitiert - der Euro ist der einzige Grund, warum es uns heute besser geht, als z.B. den Briten oder Amis.
Dann war er groß für die Bologna-Reform, die umgekehrt vermutlich diejenige Einzelmaßnahme war, die uns wirtschaftlich auf mittlere Sicht am meisten geschadet hat, da haben wir eine komplette Studentengeneration schlicht verloren und das kaputt gemacht, wofür uns der Rest der Welt beneidet hat (auf lange Sicht wird das hoffentlich wieder korrigiert).
Mit würden bestimmt noch weitere Beispiele einfallen, wenn ich mich dann nicht nur wieder zu sehr aufregen müsste...

Nein, wenn Henkel für etwas ist, tu das Gegenteil und sei auf der sicheren Seite.